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Entertainerin Ina Müller feiert 50 Jahre große Klappe

Entertainerin Ina Müller feiert 50 Jahre große Klappe

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Inas Nacht Foto: beckground tv/Morris MacMatzen
Auf der Kabarett-Bühne hat sich die kecke Blondine Ina Müller als Rampensau entpuppt. Mit Liedern sang sie sich dabei in die Herzen des Publikums. Kult aber ist „Inas Nacht“.

Hamburg. 

Für Jan aus Köln ist sie eine „absolute Traumfrau“, und Monika Stich liebt ihr „überschäumendes, lustiges, fröhliches, sonniges Wesen“. Beide sind typische Fans von Ina Müller: Männer finden die Entertainerin attraktiv, aber Frauen sehen sie nicht als Konkurrenz. Kein Wunder: Die Künstlerin wirkt so sexy wie kumpelig. Das mögen die Gäste in ihrem Samstags-Talk „Inas Nacht“, die Zuschauer und obendrein die Kritiker. Kein Wunder, dass Ina Müller für ihre TV-Wundertüte mit einem Grimme-Preis bedacht wurde. Am Samstag wird sie 50.

Müllers Karriere war keineswegs vorgezeichnet. Im Gegenteil: Die kecke Blonde mit der rauchigen Stimme wuchs als viertes von fünf Mädchen auf einem Bauernhof irgendwo im Nirgendwo bei Cuxhaven auf. Dort lernte sie, sich zunächst auf Platt und später, in der Schule, auf Hochdeutsch mit großer Klappe und frechem Humor durchzusetzen. Bis aus Berufung ein Beruf wurde, vergingen etliche Jahre. Dazwischen lagen Jobs in Apotheken, mal in Bremen, in Westerland, mal in München.

Feminismus – fröhliche Version

Mitte der 90er fing Ina Müller an, mit ihrem Mundwerk Geld zu verdienen. Mehr als zehn Jahre lang tourte sie mit Edda Schnittgard als Kabarett-Duo „Queen Bee“. Dabei setzte sie auf die wahre Waffe der Frau – scharfen Witz. Ihre lebensfrohe Frauenpower kam an, auch bei Männern. 2005 gingen Schnittgard und Müller getrennte Wege.

Ina Müller kommt zugute, dass sie nicht nur gut reden, sondern mindestens genauso gut singen kann. Mit dem Album „Weiblich, ledig, 40“ machte sie das Lebensgefühl ihrer Frauen-Generation zum Thema. Mit Erfolg: Auch wenn die Langrille in den Charts über Platz 26 nicht hinauskam, hielt sie sich mit 37 Wochen weit mehr als ein halbes Jahr. Die Scheibe war der Auftakt für weitere, weit erfolgreichere Alben. Ihr jüngster Silberling – „48“ handelte erneut vom Lebensalter – schaffte es bis Platz drei.

Und manchmal funkt es in „Inas Nacht“

Und dann kam „Inas Nacht“. Der NDR vertraute Ina Müller eine Plauderrunde an, in der sie beide Talente – Quatschen und Singen – vereinen konnte. Mehr noch: Die Sendung bietet ein norddeutsches Gesamtpaket, was in der unübersichtlichen TV-Landschaft einmalig ist. Der NDR sendet aus einer winzigen Kneipe im Hamburger Hafen, dem „Schellfischposten“, mit einer Handvoll Zuschauer, der unvermeidliche Shanty-Chor singt durch offene Fenster. Bier fließt in Strömen, Gastgeberin und Gäste zechen mit, und in dieser ausgelassenen Party-Stimmung wird Privates oft ungeplant offenbar.

Manchmal funkt es gar, wie beim Liedermacher Johannes Oerding. Er war vor sechs Jahren bei „Inas Nacht“. Jetzt ist der 17 Jahre jüngere Musiker Partner der Frau, die den fröhlichen Feminismus lebt.

Nächster Sendetermin: „Inas Nacht“, Samstag, 25. Juli, ARD, 23.25 Uhr