Drama in der Türkei: Im Badeurlaub mit seinen Eltern ist ein elfjähriges Mädchen in einem Hotelpool in Alanya ertrunken. Es wurde offenbar von einer Wasserpumpe angezogen. Das ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art.
Alanya.
Es ist der Alptraum aller Eltern: Ein Kind verabschiedet sich fröhlich in den Hotelpool – und kommt nicht zurück. Die elfjährige Melanie aus der Schweiz ist in einem Nichtschwimmerbecken einer südtürkischen Hotelanlage qualvoll ertrunken. Offenbar wurde das Kind vom Sog einer starken Wasserpumpe unter Wasser festgehalten.
Ähnliche Fälle hat es in der Türkei schon häufiger gegeben. Vor fünf Jahren ertrank der damals achtjährige Tim-Alexander aus Erftstadt bei Köln während eines Urlaubs mit seiner Familie in einem Hotelpool nahe Marmaris. Der Achtjährige schnorchelte mit Schwimmflossen in einem nur etwa 70 Zentimeter tiefen Becken, als plötzlich eine Pumpenanlage ansprang. Sie saugte über ein Rohr Wasser aus dem Becken an und leitete es auf drei Rutschen, die in den Pool mündeten. Der Sog war so stark, dass sich das Kind mit einem Bein in dem Rohr verfing.
Erst vor wenigen Wochen starb ein 13-jähriges Mädchen aus Sachsen-Anhalt bei einem ähnlichen Pool-Unfall in Bulgarien. Melanie verbrachte ihre Ferien mit ihrem zehnjährigen Bruder und ihren Eltern in einem Hotel in Alanya an der türkischen Südküste, als das Unglück geschah. Die türkische Presse meldete lediglich, der leblose Körper des Mädchens sei im Wasser treibend gefunden worden. Nach einem Bericht der Schweizer Zeitung „Blick“ wurde Melanie im relativ seichten Wasser – die Angaben schwanken zwischen 1,10 Meter und 1,60 Meter Wassertiefe – von einer Pumpe angesaugt, die Wasser für eine Rutschbahn liefert.
Gitter vor Pumpe fehlte
Die Pumpen sind sehr stark und werden normalerweise mit einem Gitter versehen. Doch in diesem Becken soll das Gitter gefehlt haben. Melanie, die in dem Pool schnorchelte, konnte sich nicht lösen und ertrank. An ihrem Bein soll ein großer blau-schwarzer Fleck zu sehen gewesen sein, der vom Vakuum der Pumpe stammte. Nach einem Bericht der türkischen Zeitung „Vatan“ wurde Melanie von Hotelangestellten aus dem Wasser gezogen.
„Vatan“ meldete zudem, die Leiche des Mädchens sei gerichtsmedizinisch untersucht worden. Über die Ergebnisse ist nichts bekannt. Laut „Blick“ soll die Hotelleitung versucht haben, nachträglich rasch ein Gitter vor der Pumpe anzubringen.
Laut Presseberichten nahm die türkische Gendarmerie in dem Hotel Ermittlungen auf. Ob sich die Hotelbetreiber nun vor Gericht verantworten müssen, ist aber noch unklar.
2006 war der kleine Tim-Alexander aus Erftstadt im Hotelpool bei Marmaris mit einem Bein ins ebenfalls ungesicherte Rohr einer Wasserpumpe geraten. Der Vater des Jungen bemerkte das Unglück zwar sofort, doch war die Saugkraft der Wasserrutschen-Pumpe so stark, dass er Tim erst mit der Hilfe von zwei anderen Erwachsenen befreien konnte – da war es zu spät. Im vergangenen Jahr starb eine Zehnjährige im Pool eines Feriendorfes im türkischen Mersin, weil auch dort das Gitter für die Pumpe fehlte.