Wellington. Im stolzen Alter von 111 Jahren ist ein Reptil in Neuseeland Vater geworden. Die elf Nachfahren von Brückenechse „Henry“ kamen am Montag im Southland Museum zur Welt, wie Kuratorin Lindsay Hazley mitteilte.
Elffacher Papa mit 111: Eine Brückenechse namens „Henry“ hat im stolzen Alter von 111 Jahren Nachwuchs bekommen. Die elf Reptil-Kinder seien am Montag im Southland Museum in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington zur Welt gekommen, berichtete Kuratorin Lindsay Hazley.
«Henry» lebt seit 1970 in dem Museum. Er hatte aber kein Interesse am anderen Geschlecht, bis ihm 2002 ein Genitaltumor entfernt wurde. Im März vergangenen Jahres paarte er sich mit seiner Partnerin «Mildred», die zwischen 70 und 80 Jahre alt ist. Das Southland Museum hofft nun, «Henry» regelmäßig zur Aufzucht heranziehen zu können.
Lebende Fossilien
Dem Museum zufolge war es das erste Mal, dass sich «Henry» in Gefangenschaft paarte. Was vorher in der freien Wildbahn geschah, ist aber unklar. Brückenechsen – auch Tuatara genannt – sind die Nachfahren einer Art, die gemeinsam mit Dinosauriern bereits vor 225 Millionen Jahren auf der Erde lebte. Die Echsen werden deswegen oft als lebende Fossilien bezeichnet.
Männliche Tuataras erreichen mit 20 die Geschlechtsreife. In Neuseeland leben nach Schätzungen noch etwa 50.000 der Tiere. Im Southland Museum kamen in den vergangenen zwei Jahren 42 Brückenechsen zur Welt; insgesamt leben dort nun 72 der Reptilien.
Vom Aussterben bedroht
Die vom Aussterben bedrohte Brückenechse wird bis zu 80 Zentimeter groß. Zu ihren Eigenheiten gehören zwei Reihen von Zähnen im Oberkiefer und eine Reihe im Unterkiefer. Die Tiere leben nur in Neuseeland, jetzt in besonderen Schutzgebieten, wo sie keine natürlichen Feinde haben wie Ratten haben. Laut Museumskuratorin Hazley können sie 150 bis 250 Jahre alt werden.