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„Die Polizisten sind der Sündenbock“: Facebook-Post verteidigt Polizei bei G20-Gipfel und geht viral

„Die Polizisten sind der Sündenbock“: Viraler Post verteidigt Polizei bei G20-Gipfel

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German riot police charge towards protesters during a demonstration at the G20 summit in Hamburg, Germany, July 7, 2017. REUTERS/Pawel Kopczynski Foto: REUTERS
  • Der Chef des Ankerherz-Verlags nahm auf Facebook die Polizisten beim G20-Gipfel in Schutz
  • Der Post ging viral mit über 15.000 Likes
  • In dem Beitrag erklärt der Verleger, warum der Polizei die Deeskalation in seinen Augen nicht leicht fallen kann

Hamburg. 

Die Ausschreitungen beim G20-Gipfel – und die Bilder von den Demonstrationen – bestimmten am Freitag die Nachrichten. Videos von brennenden Autos in der Hamburger Altstadt verbreiten sich im Netz. In die Debatte um die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei mischt sich nun der Chef des Ankerherz-Verlags mit einem Post, der auf Facebook viral ging.

Der Beitrag des Verlagsleiters Stefan Krücken richtet sich gegen gewalttätige Demonstranten sowie gegen Menschen, die die Ausschreitungen verteidigen. Krücken nimmt die Polizei in Schutz: „Die Polizisten sind der Sündenbock und jeder, der Polizisten verteidigt, ist ,naiv’ und ,obrigkeitshörig’.“ Diese Argumentation kann Krücken nicht nachvollziehen. „Wer so denkt, dem ist der moralische Kompass abhanden gekommen,“ schreibt er.

Bei G20-Demo sei Krieg angekündigt worden

Er weist darauf hin, dass sich eine Deeskalation vonseiten der Polizei speziell bei einer Demonstration namens „Welcome to hell“ schwierig gestalte – weil dort „Krieg angekündigt wurde“ und sich „Tausende vermummten.“ Zudem erklärt der Verlagschef, es habe durchaus friedliche Demos in Hamburg gegeben. Dort habe er persönlich hilfsbereite Polizisten gesehen.

Bei dem G20-Gipfel in Hamburg soll auf wichtige Themen wie die Flüchtlingskrise hingewiesen werden. Wegen der Ausschreitungen sei dies laut Krücken nicht möglich: „Blinde Gewalt, die ablenkt von den wahren Inhalten.“ Das harte Vorgehen der Polizei während des G20-Gipfels ist jedoch umstritten. Kritiker werfen den Einsatzkräften gezielte Eskalation vor. Die Polizei hingegen verteidigt ihre Taktik, da es keine Alternativen gebe.

Stefan Krücken war selbst Polizei-Reporter

Mit seinem Post hat Krücken anscheinend einen Nerv getroffen: Er wurde von über 15.000 Personen geliket. Der Verlagschef publiziert im Ankerherz Verlag vor allem Bücher über Aussteiger und harte Kerle. Vor seiner Beschäftigung als Verlagsleiter berichtete er unter anderem als Polizeireporter für „Chicago Tribune“. (leve)