Veröffentlicht inPanorama

Defekte Brustimplantate und Angst vor auslaufendem Silikon – War die Not-OP bei Gina-Lisa wirklich nötig?

Defekte Brustimplantate und Angst vor auslaufendem Silikon – War die Not-OP bei Gina-Lisa wirklich nötig?

imago78025564h~9135d3f6-3ed4-42da-b501-657b0d9ecc09.jpg
Gina-Lisa Lohfink vom Team Natürliche Schönheit in der TV Show Die große ProSieben Völkerball Meisterschaft 2017 im Gerry Weber Stadion. Halle Westfalen, 01.04.2017 Foto:xF.xKernx/xFuturexImage Gina Lisa Lohfink of Team natural Beauty in the TV Show the Size ProSieben Dodgeball Championship 2017 in Gerry Weber Stadium Hall Westphalia 01 04 2017 Photo XF xKernx xFuturexImage Foto: imago/Future Image
  • Gina-Lisas Silikon-Implantate waren defekt
  • Deshalb hat sich das Model operieren lassen
  • Ein Experte hält den vermeintlichen Notfall für eher weniger dramatisch

Hamburg. 

Schock für Gina-Lisa Lohfink: Weil sich ihr Brustimplantat verschoben hatte, musste das Model notoperiert werden, berichtet die Zeitschrift „Closer“ (Ausgabe 21. Juni). Silikon hätte auslaufen können, heißt es.

Unter starken Schmerzen habe sich die 30-Jährige in eine Klinik einweisen lassen. Journalisten der „Closer“ seien „hautnah dabei“ gewesen, als „ein Ärzte-Team dem Model das Leben rettete“, heißt es in dem Artikel.

Experten relativieren die Gefahr

„Ich habe mir vor zwei Jahren bei dem besten Arzt in der Branche in Madrid die Brüste machen lassen“, sagte Gina-Lisa der Zeitschrift. „Aber irgendwann habe ich festgestellt, dass sich zwischen meinen Brüsten ein Loch gebildet hat! Das Silikon hat sich verschoben.“

Defekte Brustimplantate seien extrem gefährlich, die Not-OP sei unumgänglich gewesen, heißt es in der „Closer“ weiter. Professor Dennis von Heimburg, Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC), hält das aber für medizinischen Nonsens.

Keine Eile für Implantat-Austausch

„Die modernen Implantate sind nicht wirklich gefährlich, das Silikon kann auch bei defekter Hülle nicht austreten“, sagt von Heimburg auf Anfrage unserer Redaktion. „Außerdem besteht meist eine intakte Kapsel darum herum, diese hält das Silikon zurück.“

Werde eine sogenannte Leckage festgestellt, sollte ein Austausch geplant werden, sagt der Experte. Allerdings: „Es besteht eher keine Eile.“

Not-OP nicht nötig

Eine Einschränkung fügt der Chirurg aber dennoch hinzu: Bei sehr flüssigem Silikon und alten Implantaten könne unter gewissen Umständen das Silikon in die Lymphbahn gelangen. Es werde dann von den nächsten Lymphknoten herausgefiltert. „Diese Knoten verhärten dann. Das ist schmerzhaft und nennt sich Silikonom“, erklärt der Mediziner.

Eine Not-OP sei aber selbst in solchen Fällen nicht nötig. „Es sollte aber möglichst bald ein Austausch erfolgen“, sagt von Heimburg.

Gina-Lisa hatte große Angst

Ob extrem gefährlich oder doch eher harmlos – Gina-Lisa hatte offenbar große Angst. Nach der zweistündigen OP gibt sie sich erleichtert: „Mir geht es so weit okay. Keine Komplikationen“, beruhigt sie.

Ob das Drama nun wirklich ein Ende hat, werde sich allerdings erst in den kommenden Wochen zeigen, schreibt „Closer“. Erst dann stehe fest, ob Gina-Lisas Körper die neuen Implantate problemlos annehme. (jkali)