- Im US-Spezial des „Neo Magazin Royale“ interviewte Jan Böhmermann unter anderem Frédéric von Anhalt
- Der Prinz lobte Donald Trump in höchsten Tönen
- Außerdem hofft er auf einen Diplomaten-Posten unter Trump
Berlin.
Heute wissen wir: Es war leider doch kein böser Traum. Donald Trump ist US-Präsident. Ehrlich jetzt. Und die ganze Wahlnacht hat uns einmal mehr gezeigt: Nicht nur der Typ an sich ist komisch, mindestens genauso merkwürdig sind seine Fans. Am besten konnte man das am vergangenen Donnerstag bei Jan Böhmermann sehen.
Böhmi war mit seinem „Neo Magazin Royale“ auf US-Tour. In erster Linie ging es darum, sich über Trump-Wähler lustig zu machen. Leute, die Hillary Clinton mit Hitler vergleichen. Leute, die Waffen lieben. Trump-Fans halt. Nix Oscarverdächtiges, aber insgesamt ganz unterhaltsam.
Vom Sauna-Betreiber zum Prinzen
Unter all den kuriosen Gestalten aber schaffte es ausgerechnet ein Deutscher mit seinem Auftritt in die Champions League der peinlichen Figuren: Frédéric Prinz von Anhalt. Denn er meint, es sei gar nicht so unwahrscheinlich, dass er Botschafter oder Konsul werden könnte, jetzt, da Donald Trump Präsident ist.
Nur zur Einordnung: Der Mann ist 73 Jahre alt, hieß früher Hans-Robert Lichtenberg, war Sauna-Betreiber, wurde dann von einer Adligen adoptiert, heißt seitdem so, wie er eben heißt, und hat eigentlich nichts Großes geleistet.
Bei ProSieben ins Badewasser gepinkelt
„Bekannt“ wurde er, weil er 1986 Zsa Zsa Gabor geheiratet hat. Die Frau war eine berühmte Schauspielerin, als Mettigel auf Partys noch der letzte Schrei waren. Frédérics „bekanntester“ TV-Moment hingegen: In der ProSieben-Promishow „Die Burg“ pinkelte er Kader Loth ins Badewasser. So viel dazu.
Nun aber wittert Prinz Frédéric noch mal das Scheinwerferlicht, wie er Böhmermann lang und breit erklärte – natürlich eingeleitet mit einem „Und jetzt sag’ ich Ihnen mal was.“ Er kenne Trump sehr gut, die Republikaner in Florida, wo Frédéric wohnt, wüssten, dass er hinter ihm steht wie eine Eins.
„Können wir den nicht nach Berlin schicken?“
Frédérics Schlussfolgerung: „Das ist gar nicht so weit weg, dass eventuell Trump oder seine Berater sagen können, hier haben wir einen Mann, der hat für dich gekämpft, der hat für alles eingestanden, was du machst, hör mal zu, können wir den nicht nach Berlin schicken?“
Botschafter wäre passend, meinte Frédéric, während er bedeutungsschwanger mit seinen dicken Klunkern am Finger rumwedelte. Generalkonsul ginge auch. Schließlich sei er ja auch Deutscher und Amerikaner zugleich. So einfach ist das.
„Hoffentlich hat er zugepackt“
Wer da allerdings schon vor Fremdscham im Boden versunken ist, verpasste das i-Tüpfelchen. Denn Böhmermann hakte nach, ob es für Frédéric kein Problem sei, wie Trump mit Frauen umgeht. Das sei ja auch nicht nur Gerede, sondern er habe ja auch zugepackt.
„Hoffentlich hat er zugepackt“, erwiderte Frédéric, „es bietet sich ja an, das machen doch viele Leute“. Schließlich sei das ja ein Riesenkompliment für eine Frau, wenn sie jemand sexy findet, sagte der Proll-Prinz. „Das macht einen Mann aus einem Mann.“
Wir können es zwar auch noch nicht wirklich fassen, aber das hat der Mann wirklich gesagt. Und deswegen danken wir Jan Böhmermann für seinen abschließenden Kommentar: „Wenn dieser Mann für Trump ist, müssen wir dagegen sein.“ (ba)