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Comeback der Prügelstrafe: Schule fragt Eltern, ob die Kinder geschlagen werden dürfen

Comeback der Prügelstrafe: Schule fragt Eltern, ob die Kinder geschlagen werden dürfen

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ARCHIV - 09.12.2016, Baden-Württemberg, Horgenzell: Mehrere Siebtklässler lernen in einer Gemeinschafts- und Ganztagsschule in einem Lernzimmer. (zu dpa: «Mannheimer Bürgermeisterin: Ganztagsschulen gehört die Zukunft» vom 13.09.2018) Foto: Felix Kästle/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa
  • An Schule in Georgia soll wieder geprügelt werden
  • Auffällige Kinder werden „gepaddelt“
  • Erlaubnis der Eltern angefragt

Hephzibah. 

Das ist wirklich ein krasser Schlag – im wahrsten Sinne des Wortes: Eine Schule im US-Bundesstaat Georgia hat von Eltern die Erlaubnis erfragt, die Kinder mit Gewalt bestrafen zu dürfen.

Der Lokalsender WRDW TV berichtet über das krasse Vorhaben. Der Schulleiter Jody Boulineau sagte gegenüber dem Fernsehsender: „An dieser Schule nehmen wir Disziplin ernst.“

Vorgang ist in dem Staat legal

Konkret handelt es sich um die Schule Georgia School for Innovation and the Classics in Hephzibah – der Vorstoß ist gar nicht innovativ, sondern tatsächlich klassisch: In 20 amerikanischen Bundesstaaten ist die Prügelstrafe in der Schule legal.

„Es gibt keine Verpflichtung, es ist nicht erforderlich. Ein Elternteil kann entweder seine Zustimmung geben, damit wir das als Disziplinarmaßnahme verwenden können, oder er kann die Zustimmung verweigern“, sagt der Schulleiter. Früher sei die Strafe die Norm gewesen – und viele der heutigen Probleme habe es damals nicht gegeben.

Manche Eltern seien begeistert, manche reagieren entsetzt, erklärt er.

Maximal drei Schläge mit dem Paddel

Die betroffenen Schüler würden dann, wenn sie sich etwas zu Schulden haben kommen lassen, in einen Raum geführt werden und dort noch unter Aufsicht eines weiteren Erwachsenen mit einem Paddel den Hintern versohlt bekommen.

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Das Paddel ist etwa 60 Zentimeter land und 15 Zentimeter breit, mehr als drei Schläge soll es nicht geben.

Erstmal Verwarnungen, dann knallt es

Immerhin: Es soll nicht gleich knallen, sondern erst nach ein paar Verwarnungen. Besser macht es das am Ende aber auch nicht.

In Deutschland waren je nach Bundesland bis in die 70er-Jahre körperliche Züchtigung an Schulen erlaubt, Bayern verankerte das als letztes gesetzlich: 1983. Allerdings hatte man schon vorher die Züchtigungen unterlassen – weitestgehend.

Schwarze häufiger Opfer von Bestrafungen

Eine Studie hat nachgewiesen, dass Kinder mit Behinderungen und schwarze Kinder im Vergleich zu anderen häufiger Opfer von Prügelstrafen in den USA werden.

Im Schuljahr 2013/14 wurden mehr als 160.000 Schüler körperlich bestraft, auch das besagt die Studie. (ses)