20 Euro investiert, zweieinhalb Millionen Euro verdient – dieses Geschäft könnte ein Rentnerpaar auf dem Dresdner Elbe-Flohmarkt gemacht haben. Sie hatten Briefmarken gekauft und eine blaue Marke entdeckt, die ein Vermögen wert sein könnte. Ihre Echtheit wird zur Zeit noch überprüft.
Dresden/Geesthacht.
Mit etwas Glück macht eine auf einem Flohmarkt für wenige Euro erworbene Briefmarke zwei sächsische Rentner bald zu Millionären. Sollte die Marke echt sein, wäre die blaue „One Cent“-Marke von 1861 laut Katalog drei Millionen Dollar – umgerechnet 2,5 Millionen Euro wert, sagte der Briefmarken-Experte Klaus Flinte am Freitag in Geesthacht.
Per Digitalmikroskop hatte er die Marke untersucht. Laut Bild.de hatte eine 71-jährige Rentnerin ein Zwei-Kilo-Paket alter Briefmarken zum Preis von 20 Euro auf einem Flohmarkt in Dresden gekauft. Die Frau und ihr Lebensgefährte entdeckten beim Sichten später die womöglich wertvolle Marke.
„So eine Marke fälscht man nicht einfach“
Flinte, Chefredakteur eines Verlags für Briefmarkenzubehör aus der Nähe von Hamburg, hält eine Fälschung der Marke für unwahrscheinlich: „So eine Marke fälscht man nicht einfach.“ Der Leutturm-Albenverlag in Geesthacht bot an, die Kosten für die Untersuchung zu übernehmen.
Eine genaue Prüfung in New York werde aber mehrere Wochen dauern, hieß es. Mit einem Ergebnis sei Anfang Dezember zu rechnen.
Marke ist mindestens 50 Euro wert
Flinte sagte, die Marke mit der Abbildung von Benjamin Franklin habe eine spezielle Einpressung. Nur zwei weitere Exemplare sollen bisher bekannt sein. Ob es sich tatsächlich um die von ihm vermutete Marke handelt, müsse nun bei der „Philatric Foundation“ in New York geprüft werden. „Die Chancen stehen 50 zu 50.“
Es gebe viele unterschiedliche Versionen, räumte er ein. „Irgendeinen Wert wird die Marke aber mit Sicherheit haben – zwischen 50 Euro und 3 Millionen Dollar.“ (dapd)