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Beziehung bewusst durch kleine Aufmerksamkeiten stärken

Beziehung durch kleine Aufmerksamkeiten stärken

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Foto: imago stock&people
Der Alltag ist ein häufiger Beziehungskiller. Während in der Verliebtheitsphase noch viel für den Partner getan wird, lässt dies nach einer gewissen Zeit in vielen Fällen nach. Doch wer sich anstrengt, kann die Routine durchbrechen.

Hamburg. 

In der Verliebtheitsphase zeigt man dem Partner häufig, wie sehr man ihn schätzt und liebt. Hat sich der Alltag erst in die Partnerschaft eingeschlichen, werden Liebesbeweise seltener. „Das kann daran liegen, dass die Liebe tatsächlich schwindet.

Aber in den meisten Fällen werden Partner einfach nachlässig, weil sie die Nähe des anderen als selbstverständlich empfinden“, sagt die Hamburger Paartherapeutin Barbara Standke-Erdmann. Aufmerksamkeiten zwischen Liebenden seien allerdings sehr wichtig für die Beziehung.

Manche Partner meinten, dass der andere sich seiner Liebe sicher sein könne und ohne Liebesbeweise auskäme. „Du weißt doch, dass ich dich liebe“, bekomme der Partner dann oft zu hören. Dies könne irgendwann zu Ärger und Enttäuschung bei demjenigen führen, der sich diese Liebesbeweise wünscht. „Je nachdem, wie sicher oder unsicher ein Mensch ist, braucht der eine manchmal weniger und der andere mehr Beweise für die Gefühle seines Liebsten“, sagt Standke-Erdmann.

Besonders wichtig seien Liebesbeweise nach einem Streit, um das Vertrauen in den Partner wieder zu stärken. „Damit zeigt man dem anderen, dass man ihn versteht und einsieht, selbst auch Fehler gemacht zu haben“, sagt Standke-Erdmann.

Den Partner überraschen

Die Paartherapeutin empfiehlt Paaren, sich über ihre Wünsche und Erwartungen in Bezug auf Liebesbeweise auszutauschen und so gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Man könne Liebesbeweise auch bewusst in den Alltag einbauen. Diese müssten nicht unbedingt materiell sein. Regelmäßige liebe Gesten oder nette Komplimente machten oftmals mehr Freude als ein Blumenstrauß. „Ein liebevoller Blick, ein „Du bist heute sehr hübsch“ oder die Erledigung einer unliebsamen Aufgabe für den Partner drücken die Zuneigung zum ihm aus und stärken die Beziehung“, weiß Standke-Erdmann.

„Paare können zum Beispiel auch abwechselnd einen Abend oder Nachmittag für ihren Partner planen und ihn damit überraschen.“ So lernten sie, sich in den anderen hineinzuversetzen. Nach einer Weile falle es dem zurückhaltenden Partner auch viel leichter, dem Liebsten seine Zuneigung zu demonstrieren – was sich wiederum positiv auf die Atmosphäre in der Beziehung auswirke.

„Ich liebe dich“: Floskel oder Liebesbeweis?

Die Paartherapeutin warnt vor Liebesfloskeln, die zu häufig benutzt würden. „Ein Beispiel dafür ist der Satz „Ich liebe dich“. Dieser wird oft einfach dahergesagt und verliert somit irgendwann an Wert.“ Das bedeute nicht, dass man gänzlich auf diesen Satz verzichten sollte. Wenn man seinem Partner diese Worte sage, sollten sie auch ernst gemeint sein – und der andere sollte sie auch so gemeint empfinden. (dapd)