Berlinale 2018: Das sind die Gewinner des Filmpreises
Bei der Berlinale wurden am Samstagabend die begehrten Preise verliehen. Der Goldene Bär ging den rumänischen Film „Touch Me Not“.
Berlin.
Der rumänische Experimentalfilm „Touch Me Not“ von Adina Pintilie hat bei der 68. Berlinale den Goldenen Bären gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bei der Verleihung in Berlin bekannt. Regisseurin Adina Pintilie (38) erforscht in ihrem semidokumentarischen Film die Spielarten und Grenzen menschlicher Sexualität.
In mehreren Kategorien wurden bei der Gala am Abend Preise verliehen. Der beste Film erhält dabei jeweils einen Goldenen Bären, die besten Schauspieler erhalten die Trophäe in Silber.
Preis ging nicht an Favoriten der Kritiker
Den Großen Preis der Jury holte am Samstagabend die polnische Regisseurin Małgorzata Szumowska (44) mit ihrer Gesellschaftsparabel „Gesicht“ („Twarz“). Satirisch und anrührend erzählt sie von einem jungen Mann, der nach einer entstellenden Gesichtstransplantation nicht nur in seinem Umfeld, sondern auch in der eigenen Familie abgelehnt wird.
Beide Filme gehörten bei den Kritikern nicht zu den heißen Favoriten. „Wir haben herausgefunden, dass wir nicht nur das würdigen wollen, was Kino kann, sondern auch das, wo es noch hingehen kann“, sagte Jury-Präsident Tykwer.
Franz Rogowski ging leer aus
Die paraguayische Schauspielerin Ana Brun (68) hat den Silbernen Bären als beste Darstellerin gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend in Berlin bekannt. Sie spielt in dem Drama „Die Erbinnen“ um ein alterndes Frauenpaar die Hauptrolle. Sowohl für Brun als auch für Regisseur Marcelo Martinessi ist es das Spielfilmdebüt.
Der französische Schauspieler Anthony Bajon (23) bekam am Samstagabend einen Silbernen Bären überreicht. Er spielt in Cédric Kahns Film „Das Gebet“ einen jungen Drogenabhängigen, der mit Hilfe des Glaubens von der Sucht loskommen will. Der hochgehandelte deutsche Schauspieler Franz Rogowski, der in gleich zwei Wettbewerbsfilmen zu sehen war, ging leer aus. Der diesjährige Shootingstar der Berlinale überzeugte sowohl in Christian Petzolds Flüchtlingsdrama „Transit“ wie auch in Thomas Stubers poetischem Liebesfilm „In den Gängen“.
Insgesamt 385 Filme wurden gezeigt
Den Silbernen Bären für die beste Regie sprach die Jury dem US-Kultfilmer Wes Anderson zu. Mit seiner märchenhaften Hundeparabel „Isle of Dogs“ hatte erstmals ein Animationsfilm die Berlinale eröffnet. Seine Stop-Motion-Tricktechnik kam auch beim Publikum gut an.
Der mexikanische Regisseur Alonso Ruizpalacios holte für seinen vergnüglichen Verbrecherfilm „Museo“ gemeinsam mit seinem Kollegen Manuel Alcalá den Silbernen Bären für das beste Drehbuch. Elena Okopnaya bekam die Auszeichnung als herausragende künstlerische Leistung für Kostüm und Design in dem stimmungsvollen Schriftstellerdrama „Dovlatov“ von Alexey German Jr.
Insgesamt waren bei dem elftägigen Festival 385 Filme aus 78 Ländern zu sehen. Am Sonntag geht die Berlinale mit einem Publikumstag zu Ende. Im vergangenen Jahr hatte der ungarische Liebesfilm „Körper und Seele“ von Ildikó Enyedi den Goldenen Bären gewonnen. (dpa)