Auf der Party trägt Meghan Markle einen Ring von Diana
Millionen Menschen haben bei der Royal Wedding von Prinz Harry und Meghan Markle zugesehen. Am Abend wurde es mit 200 Gästen intimer.
Windsor.
Prinz Harry und Meghan Markle haben ihre Hochzeit am Samstagabend im kleineren Kreis weiter gefeiert. Zu der Party im Frogmore House, einem idyllisch gelegenen Anwesen auf dem Gelände von Schloss Windsor, waren am Abend 200 Gäste eingeladen – abseits von Kameras. Die Braut trug dabei am Ringfinger ihrer rechten Hand einen ganz besonderen Ring. Das bläulich schimmernde Schmuckstück hatte Harrys 1997 gestorbener Mutter Diana gehört – und war offenbar ein ganz besonderes Hochzeitsgeschenk Harrys an seine Braut. Prinzessin Diana war bei einem tragischen Autounfall in Paris ums Leben gekommen, damals war Harry zwölf Jahre alt.
Zum abendlichen Empfang von Harrys Vater Prinz Charles fuhren Harry (33) und Meghan (36) in Abendgarderobe in einem offenen Wagen aus dem Schloss und durch den Park in der Abendsonne. Harry saß am Steuer des silberblauen Jaguars E-Type Concept Zero, Baujahr 1968 und mittlerweile auf Elektroantrieb umgerüstet. Das Nummernschild zeigte das Hochzeitsdatum des Prinzen und der ehemaligen US-Schauspielerin an: E190518. Meghan trug mittlerweile ein weißes hochgeschlossenes Kleid, entworfen von der britischen Designerin Stella McCartney. Auf dem Empfang sollte Meghan eine Rede halten.
Zuvor hatte sich das Paar am Samstagmittag in der St.-Georgs-Kapelle in Windsor das Jawort gegeben. Die englische Kleinstadt westlich von London war im Ausnahmezustand, auch weltweit verfolgten viele Menschen die Hochzeit im Fernsehen. In Windsor waren nach offiziellen Angaben mehr als 100.000 Menschen unterwegs. Zehntausende Fans jubelten dem Paar zu, als es mit der offenen Kutsche durch die Menge fuhr. Zuvor gab es den ersten Kuss nach der Hochzeit.
Zur Trauung auf dem Gelände von Schloss Windsor kamen neben der Queen und der königlichen Familie überraschend viele Prominente aus dem Showbiz und dem Sport. Darunter waren George und Amal Clooney, David und Victoria Beckham, US-Moderatorin Oprah Winfrey und Tennisstar Serena Williams.
Auch Sänger Elton John war unter den Gästen. Später trat der 71-Jährige bei einem Empfang der Queen auf, wo er einige mit einem Minikonzert zu Tränen gerührt haben soll. Der Musiker war mit Harrys Mutter Diana befreundet. 1997 spielte und sang er bei deren Beerdigung eine für sie umgeschriebene Version von „Candle in the Wind“.
Die Trauung war klassisch, emotional – und es gab auch einige besondere Momente: Einen Teil des Wegs zum Altar legte Meghan allein zurück, nur begleitet von den Blumenkindern. Auf halber Strecke nahm sie ihr Schwiegervater, Prinz Charles, am Arm und führte sie zu seinem jüngsten Sohn, der Gala-Uniform trug. Harry wartete sichtlich nervös auf seine Braut, neben sich sein Bruder William als Trauzeuge.
Meghans Vater Thomas Markle hatte seine Tochter eigentlich zum Traualtar führen sollen, seine Teilnahme an der Hochzeit aber kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Meghans Mutter Doria Ragland war bei der Zeremonie dabei.
Vor dem Eheversprechen stimmte ein Gospelchor den 60er-Jahre-Hit „Stand by Me“ an. Der US-Reverend Michael Curry hielt eine engagierte Predigt, in der er den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King zitierte und vehement die Macht der Liebe betonte. Das war ein Kontrast zur eher feierlich-steifen Zeremonie des anglikanischen Gottesdienstes – und stieß auf ein geteiltes Echo im Internet und bei den Schaulustigen.
Die US-Schauspielerin, die afroamerikanische Wurzeln hat, trägt nun den Titel „Ihre königliche Hoheit die Herzogin von Sussex“. Das schlichte wie elegante Brautkleid stammte von der britischen Designerin Clare Waight Keller, die es für das französische Modehaus Givenchy entworfen hat.
Am Dienstag erfüllen Harry und Meghan dann schon ihre royalen Pflichten bei einer Garten-Party des Buckingham-Palasts, auf der Prinz Charles Vertreter wohltätiger Organisationen empfängt. Danach könnte es für die Frischvermählten in die Flitterwochen gehen, doch den Ort der möglichen Reise hält der Palast geheim. (dpa)