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Anklage gegen mutmaßliche Augsburger Polizistenmörder erhoben

Anklage gegen mutmaßliche Augsburger Polizistenmörder erhoben

Knapp zehn Monate nach dem Mord an einem Augsburger Polizisten rückt der Gerichtsprozess gegen die beiden mutmaßlichen Täter näher. Die Staatsanwaltschaft Augsburg erhob nach Angaben vom Montag Anklage gegen den 57 Jahre alten Rudi R. aus Augsburg und seinen 59 Jahre alten Bruder Raimund M. aus dem Landkreis Aichach/Friedberg.

Augsburg (dapd). Knapp zehn Monate nach dem Mord an einem Augsburger Polizisten rückt der Gerichtsprozess gegen die beiden mutmaßlichen Täter näher. Die Staatsanwaltschaft Augsburg erhob nach Angaben vom Montag Anklage gegen den 57 Jahre alten Rudi R. aus Augsburg und seinen 59 Jahre alten Bruder Raimund M. aus dem Landkreis Aichach/Friedberg. Neben dem Mord an dem 41 Jahre alten Polizisten Mathias Vieth im vergangenen Oktober müssen sich die beiden Männer auch wegen einer Reihe schwerer Raubzüge und anderer Delikte verantworten. Ein Verhandlungstermin ist derzeit noch nicht absehbar, wie eine Sprecherin des Landgerichts Augsburg sagte.

Die Liste der Anklagepunkte ist lang. Im Einzelnen müssen sich die beiden in Untersuchungshaft sitzenden Männer wegen gemeinschaftlich begangenen Mordes, versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in besonders schwerem Fall verantworten. Allein für den Mord droht ihnen eine lebenslange Haftstrafe. Daneben werden ihnen Verstöße gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt. Außerdem wird ihnen schwerer bewaffneter Raub in vier Fällen vorgeworfen. Der 57-jährige Hauptbeschuldigte hatte 1975 schon einmal einen Augsburger Polizisten ermordet und dafür 19 Jahre und sieben Monate im Gefängnis gesessen.

Die beiden Brüder hatten sich am frühen Morgen des 28. Oktober 2011 auf einem Parkplatz am Augsburger Kuhsee getroffen, als eine Polizeistreife sie kontrollieren wollte. Durch eine Flucht mit einem Motorrad in den nahegelegenen Siebentischwald versuchten sie sich der Kontrolle zu entziehen. Nachdem die Polizisten sie eingeholt hatten, eröffneten die beiden Männer das Feuer mit Maschinengewehren auf die Beamten. Der 41 Jahre alte Polizist Vieth wurde von mehreren Kugeln tödlich getroffen, seine 30-jährige Kollegin erlitt leichte Verletzungen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden mit zwei Kalaschnikow-Maschinengewehren und zwei halbautomatischen Selbstladepistolen bewaffneten Männer in jener Nacht unterwegs zu einem Raubüberfall waren und dabei von der Polizei gestört wurden. Die Männer sollen für eine ganze Reihe von Raubüberfällen verantwortlich sein. Sie sind unter anderem dringend verdächtig, im Februar 2002 und im März 2004 bei Überfällen auf Werttransportunternehmen in Ingolstadt und Augsburg insgesamt mehr als 500.000 Euro erbeutet zu haben. Zudem sollen Raubüberfälle auf einen Supermarkt in Augsburg und eine Bankfiliale in Schwabmünchen auf ihr Konto gehen.

dapd