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A380 bringt anderen Flieger fast zum Absturz – Foto zeigt Schäden in der Kabine

A380 bringt anderen Flieger fast zum Absturz – Foto zeigt Schäden in der Kabine

  • Im Januar ist es über dem Arabischen Meer zur Beinahe-Katastrophe gekommen
  • Die Bundesstelle für Fluguntersuchung hat sich den Fall jetzt angeschaut
  • Und ein Foto veröffentlicht

Braunschweig. 

Der Luftwirbel eines Airbus A380 hätte beinahe den Absturz eines deutschen Business-Jets über dem Arabischen Meer ausgelöst. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hat jetzt einen Zwischenbericht zu dem Vorfall vorgestellt, über den wir bereits im März berichtet hatten.

Was war geschehen? Die beiden Flugzeuge, ein Airbus vom Typ A380 und die zweistrahlige Challenger vom Typ 604, flogen am 7. Januar mit dem vorgegebenen Höhenabstand von etwa 300 Metern in entgegengesetzter Richtung übereinander hinweg. 48 Sekunden später und schon mehr als 27 Kilometer voneinander entfernt, geriet das kleinere Flugzeug in die Luftverwirbelungen – sogenannte Wirbelschleppen – des Airbus.

Flugzeug raste aufs Meer zu

Das Flugzeug verlor nach der Kreuzung plötzlich etwa 3000 Meter an Höhe. Die Triebwerke fielen aus, die Maschine überschlug sich mehrfach und raste ungebremst auf das Arabische Meer zu. Kurz vor dem Absturz sei es dem Piloten gerade noch so gelungen, dass Flugzeug wieder zu stabilisieren und die Triebwerke zu starten.

Bei dem Manöver wurden vier nicht angeschnallte Passagiere und eine Stewardess verletzt, das Flugzeug wurde schwer beschädigt. Wie das Portal „Aviation Herald“ berichtet, sei der MHS-Flieger deshalb auch im Oman gelandet, um eine medizinische Versorgung der Verletzten zu gewährleisten. Am Flugzeug selbst richtete das Manöver so große Schäden an, dass es nicht mehr einsetzbar ist.

Wirbelschleppen sind unausweichlich

Dass von Flugzeugen durch die an ihren Tragflächen vorbeiströmende Luft Wirbelschleppen entstehen, ist physikalisch unausweichlich. Bei besonders großen Flugzeugen wie dem A380 können diese Verwirbelungen allerdings so heftig werden, dass sie für andere, kleinere Flugzeuge eine enorme Gefahr darstellen.

Wir müssen jetzt klären, welche Maßnahmen verhindern könnten, dass so etwas wieder passiert“, erklärt BFU-Sprecher Germout Freitag. Die Experten prüfen unter anderem, ob die Sicherheitsabstände verändert werden sollten. (bekö/dpa)