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Vom Tischler zum Croupier: Wie ein Herner ins bestbesuchte Casino in Duisburg kam

Vom Tischler zum Croupier: Wie ein Herner ins bestbesuchte Casino in Duisburg kam

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Massimo Plamaccio ist Saalchef in Duisburg. Er bereitet die Spieltische vor Spielbeginn vor. Foto: Kathrin Migenda
  • Massimo Plamaccio (50) arbeitet seit zehn Jahren im Duisburger Casino
  • Eigentlich ist er gelernter Tischler

Duisburg. 

Er trägt einen akuraten schicken Anzug mit Krawatte, die Haare sind gegelt. Massimo Palmaccio (50) ist der Saalchef im Casino Duisburg. Die Spielbank gibt es seit zehn Jahren und genau so lange ist der frühere Croupier auch schon an Bord.

Wie kam er ins Casino?

Doch wie ist es eigentlich dazu gekommen? Gibt es dafür eine klassische Ausbildung? Wir sprachen mit Massimo Plamaccio und Spielbankdirektor Jochen Braun (50).

Gelernter Tischler

„Eigentlich habe ich Tischler gelernt‟, erzählt Massimo, der aus Herne jeden Tag 49 Kilometer nach Duisburg fährt. Nach seiner Ausbildung habe er gemerkt, dass der Arbeitsmarkt nicht gut aussehe, erzählt er. Da musste er sich was einfallen lassen.

Mit Freunden fuhr er nach Holland in ein Casino und begann, dort zu arbeiten. „Da merkte ich: Das ist genau mein Ding‟, sagt der heutige Saalchef.

Beworben in Duisburg

Als es dann in Duisburg losging, damals noch in der alten Post, bewarb er sich. Für einige Jahre arbeitete er als Croupier, bis er dann zum Saalchef aufstieg. Heute ist er für den Saal, die Tische und seine Mitarbeiter verantwortlich.

„Ich werde in Notfällen zu den Tischen gerufen. Es kommt vor, dass sich die Spieler nicht einig sind, wer was gesetzt hat. Da muss ich dann dazu kommen. Manchmal müssen wir uns dann auch die Videoaufnahmen anschauen, damit jeder zu seinem Recht kommt.‟

Keine „normale‟ Ausbildung

Eine klassische Ausbildung gibt es im laufenden Betrieb nicht. Die Mitarbeiter machen vor ihrem ersten Dienst verschiedenen Kurse und Workshops. Dort lernen sie die Spielregeln, den Umgang mit den Jetons und den Gästen.

Wer arbeitet hier?

Massimo Plamaccio kam als Tischler zum Job im Casino. Aber in Duisburg gibt es auch Studenten, die hier arbeiten, um sich ihr Studium zu finanzieren. Und Jochen Braun, Spielbankdirektor in Duisburg, sagt: „Es gibt auch einige, die dann doch hier bleiben. Auch nach dem Studium.‟

Was haben die beiden schon erlebt?

Das Irrste, das Saalchef und Direktor erlebt haben? Jochen Braun erzählt vom ersten Tag des Casinos, dem 23. Februar 2007. Damals gewann ein Mann 140.000 Euro beim Roulette, direkt am ersten Tag.

Und an einen weiteren Gast erinnert sich Massimo Palmaccio: „Wir hatten einen Gast, der kam regelmäßig innerhalb von zwei Monaten. Das war im Jahr 2013. Der Mann gewann in zwei Monaten 1,4 Millionen Euro im Roulette.‟

Wissen von Risiken

Doch die beiden wissen auch von den Risiken, die ein Casino birgt. Jochen Braun sagt: „Bei uns spielt keiner auf Kredit.‟ Das Casino hat die Pflicht, potentielle Süchtige auf ihr Verhalten aufmerksam zu machen. Dafür steht das Casino im engen Kontakt mit der Suchtzentrale.

„Wenn wir das Gefühl haben, dass es jemanden betrifft, sprechen wir den Spieler oder die Spielerin auch an. Aber meistens ist es so, dass die Menschen, die süchtig sind, sich eher in kleineren Spielhallen aufhalten. Bei uns kennt sich das Publikum. Hier treffen sich viele immer wieder, die sich auch zwischendurch einfach mal hinsetzen und quatschen.‟

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