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Tierrettung mit Hilferuf! „Niemand kümmert sich nach Sturm Friederike um die Wildtiere“

Tierrettung mit Hilferuf! „Niemand kümmert sich nach Sturm Friederike um die Wildtiere“

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Eine verletzte Eule, die der Tierrettungsdienst nach dem Sturm aufgelesen hat. Foto: Tierrettungsdienst Schütz

Duisburg. 

Carsten Schütz und sein Team des Tierrettungsdiensts befinden sich in einer misslichen Lage. Sie wollen helfen, aber sie können nicht. „Seit letzter Woche haben wir vermehrt Anrufe zwecks Wildtieren“, berichtet Tierpfleger Schütz.

Sturmtief „Friederike“ hat Eichhörnchenbabys aus ihren Nestern gepustet, Greifvögeln wie Bussarde und Falken die Flügel ramponiert und selbst am Boden lebende Igel haben mächtig etwas abbekommen.

Soweit für den Tierrettungsdienst nichts Ungewöhnliches. Nur können sie den Tieren nicht helfen. „Wir bekommen keine Gelder für die Wildtiere“, beklagt Schütz. „Die Stadt bietet keinerlei Unterstützung bei wilden Tieren.“

Dringend benötige Spenden bleiben aus

Die Spenden seien bisher rar, sodass sich die Kosten für Schütz nicht decken. Nach eigenen Angaben bräuchte er im Jahr 10.000 Euro Spendengelder. Bisher habe er 50 Euro erhalten.

„Wir bekommen keinen Arbeitslohn und keine Aufwandsentschädigung für den Transport eines Wildtiers in eine Tierklinik“, erklärt der gelernte Rettungssanitäter. Bei aufgefundenen Haustieren hingegen beauftragt die Feuerwehr oder Polizei den Rettungsdienst. Für die Rettung, den Transport und das Aufpäppeln von Hunden, Katzen oder Reptilien bekommt er einen festen Tagessatz.

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„Was hinzukommt: Viele Personen rufen uns an und erzählen, dass sie ein Wildtier gefunden haben. Wenn ich den Finder dann bitte, dass verletzte Tier selbst in eine Klinik zu bringen, entsteht Unverständnis. Das Tier wird lieber liegen gelassen, als es selbst zu transportieren.“

So hat ein Fußgänger einen Schwan in der Regattabahn entdeckt. Der Vogel scheint bewegungsunfähig. In seinem Flügel hat sich eine Angelschnur oder Netz verfangen. Nur ist das Bootfahren auf dem Gewässer zu dieser Jahreszeit nicht erlaubt. Schütz kann dem Schwan also nicht helfen.

Schütz weiß: Die Hochsaison steht noch bevor

Deshalb sendet er einen Hilferuf. Nicht nur an Spender, sondern auch an die Stadt Duisburg. Denn er weiß, dass die Saison für die verletzten Wildtiere jetzt erst richtig losgeht.

„Da der Winter bisher sehr mild war, die Temperaturen tagsüber selten unter Null Grad gefallen sind, erwachen die Tiere sehr viel früher aus ihrer Winterruhe. Das heißt auch, dass die Brutzeit früher beginnt.“ Sobald der nächste Frühjahrssturm heranfegt, sind die Jungen dem Wetter schutzlos ausgeliefert.

Und das Team der Tierrettung? Es muss mitansehen, wie die Tiere leiden, obwohl es gerne helfen würde.

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