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Wie scheiße ist der Job als Radkurier eigentlich im Winter?

Wie scheiße ist der Job als Radkurier eigentlich im Winter?

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Radkurier Kai Edel von den Pony Riders Duisburg Foto: Peter Sieben

Duisburg ist eigentlich keine typische Radkurier-Stadt

Die „Pony Riders“ etablieren dennoch eine Szene

Was mich brennend interessiert: Über wie viele rote Ampeln fahren Radkuriere? 

Duisburg ist nicht New York. Duisburg ist nicht Köln. Es gibt hier nicht viele Werbeagenturen und schicke Start-ups.

Die sind eigentlich die Grundvoraussetzung für Radkuriere. Das ist wie eine Symbiose: Irgendeine Firma fängt an, Bionade-Kästen als Stühle zu benutzen, und zack: Da macht schon der erste Radkurier-Laden auf.

In Duisburg gibt es keine Radkuriere. Dachte ich.

Das Logo ist so cool, dass es ständig jemand klaut

Bis neulich: Da rast so einer mit coolem Logo auf dem Trikot und wasserdichtem Rucksack auf dem Rücken an mir vorbei. „Pony Riders Courier Service“ stand auf dem Trikot.

Und das Logo ist sogar so cool, dass es regelmäßig geklaut wird. Das erzählt mir „Sonne“ alias René Sonnemanns, als ich die „Pony Riders“ in ihrer Zentrale in Duissern besuche: „Da hat schon wieder einer unser Schild abgeschraubt.“

„Wir fahren jeden Tag 60 bis 120 Kilometer“

Hinter der Tür neben dem Schild, das nicht mehr da ist, geht’s die Treppe hinauf in das Büro der Kuriere. Alles ein bisschen chaotisch – und eigentlich sind die Riders sowieso nicht oft hier. Denn ihr Job spielt sich auf der Straße ab.

„Wir fahren jeden Tag so zwischen 60 und 120 Kilometer“, erzählt Kai „Kaiser“ Kaiser Edel. Der 39-Jährige war schon als Kurier in Sydney und New York unterwegs.

Warum jetzt Duisburg?

Kais Antwort kommt so schnell wie sie einfach ist: „Wir sind halt Duisburger Jungs.“ Und Sonne sagt: „Als Radkurier suchst du halt nach Freiheit. Und in der Kurier-Szene entstehen sehr intensive Freundschaften. Das kannst du mit einem normalen Arbeitsverhältnis nicht vergleichen. Ob du das jetzt in Berlin, Düsseldorf oder Duisburg machst, ist doch egal.“

Wer sind denn die Kunden in Duisburg? Auftraggeber gebe es genug, sagt Sonne: Zahnarztpraxen, die Proben irgendwo hinschicken oder Firmen, die Postfächer leeren lassen. „Und da ist noch Potenzial. Wir müssen den Leuten nur zeigen, dass Radkuriere auch in Duisburg super praktisch sind.“

„Stau spielt keine Rolle“

Was ist denn der Vorteil gegenüber Autokurieren? „Wir sind schneller unterwegs. Stau spielt für uns keine Rolle“, sagt „Sonne“. „Außerdem sind wir extrem umweltschonend.“

Meistens fahren sie auf Rädern mit nur einem Gang und ohne Leerlauf. das heißt: Man tritt permanent in die Pedale.

Fxies heißen die Dinger im Jargon, lasse ich mir erklären. Unter Kurieren ist das üblich. Warum eigentlich? „Du hast ein viel besseres Gefühl für die Straße und musst vorher überlegen, wie du an welcher Stelle fährst. Du fährst bewusster – und bist am Ende wahrscheinlich schneller“, erklärt „Sonne“.

Und da klingelt auch schon das Telefon. Dringende Lieferung. Die Aufträge kommen eben meist sehr kurzfristig rein, sagt Sonne noch, während er sich das Fahrrad schnappt und die Treppe runterhechtet.

Wie scheiße ist der Job im Winter?

Zum Glück hat Kai noch kurz Zeit für ein paar Fragen, die mich echt noch interessiert haben: Über wie viele rote Ampeln fährt man eigentlich als Radkurier? Verletzt man sich nicht wahnsinnig oft bei Unfällen? Und: Wie scheiße ist der Job eigentlich im Winter? Das verrät mir Kai im Video:

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