Oberhausen.
Auch im Ruhrgebiet fliegen an Karneval die Kamelle. So auch am Samstag beim alljährlichen Kinderkarnevalszug in Oberhausen-Osterfeld. Doch dann hatte die 6-jährige Hannah plötzlich ein kleines Plastikprobepäckchen Klarsichtspüler in der Hand, das berichtet die Bild.
„„Wir wollen bewusst Wurfmaterial raushalten, das zur Gefährdung führt“
Janne Schumacher-Zimmermann (32), die Mutter der Kleinen war schockiert, als ihre Tochter sie fragte, ob man die Flüssigkeit trinken dürfte. „Wenn ein Kind das unbemerkt trinkt, ist das lebensgefährlich. Und dann wird das ausgerechnet beim Kinderkarneval geworfen“, so Schumacher-Zimmermann gegenüber der Bild.
Doch war es überhaupt erlaubt auf dem Karnevalszug mit Reinigerproben für die Spülmaschine zu werfen? „Natürlich nicht – Reinigungsmittel hat bei einem Karnevalszug nichts zu suchen. Genauso wenig wie abgelaufene Süßigkeiten“, so Klaus Kösling gegenüber DER WESTEN.
Der Geschäftsführer des Hauptausschusses des Groß-Oberhausener Karnevals erklärt: „Wir wollen bewusst Wurfmaterial raushalten, das zur Gefährdung führt. Deswegen gibt es auch Bedingungen und Auflagen, die die Verantwortlichen der einzelnen Vereine und Verbände unterschreiben müssen.“
Rund 2500 Leute laufen beim Umzug mit
Doch rund 2500 Menschen bildeten den Umzug – und das bei 55.000 Teilnehmern. „98 Prozent halten sich an die Auflagen, doch es kann immer mal schwarze Schafe geben“, so Kösling.
So seien bei dem Umzug in der Regel nicht nur die 19 Karnevalsvereine vertreten, sondern auch Gruppierungen, die nicht als Verein am Zug angeschlossen sind, wie zum Beispiel Sportvereine, Schulen oder sogar Lebenshilfe.
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Keine Alkohol oder gefährliche Gegenstände erlaubt
In den Auflagen des Hauptausschusses sei genau festgelegt was die Teilnehmer als Wurfmaterial benutzen dürfen: Zum Beispiel müssten bei den Lebensmittel das Mindesthaltbarkeitsdatum eingehalten werden. Gefährliche oder spitze Gegenstände sowie Alkohol seien auch nicht erlaubt.
Kösling: „Die Bedingungen können auch bei jedem Umzug unterschiedlich sein, aber es gibt allgemeine Empfehlungen. Wir haben die Sicherheitsbedingungen mit allen Beteiligten in Oberhausen abgestimmt.“
Doch natürlich könne man vor dem Umzug nicht das Wurfmaterial von Tausenden von Menschen überprüfen. Außerdem würden die Teilnehmer und Vereine die Sachen ja selbst erwerben.
Bisher keine Hinweise auf Reiniger-Werfer
„Wir wissen bis heute nicht, woher der Reiniger kam. Natürlich würde das Konsequenzen haben, wenn wir jemand Verantwortlichen ausfindig machen würden“, sagt Kösling. „Das kann sogar zu einem Ausschluss im Folgejahr führen.“
Jedoch fügt er hinzu, dass man nicht immer alles bis ins kleinste Detail überprüfen oder reglementieren kann. „Dann sind wir ja irgendwann soweit, dass wir Karneval gar nicht mehr feiern können.“
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