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Die Violetten wollen in den Landtag: spirituelle Spinner oder realistische Politik?

Die Violetten wollen in den Landtag: spirituelle Spinner oder realistische Politik?

Die Violetten
Foto: Funke Foto Services/ Ralf Rottmann
  • Die spirituelle Partei „Die Violetten“ treten zum zweiten Mal zur Landtagswahl an
  • Doch was steckt hinter der kleinen Randpartei mit dem lila Schmetterling?

Oberhausen. 

Knallig lila. Das Parteizeichen: ein Schmetterling. Ihr Name: „Die Violetten – für spirituelle Politik“. Die Mitglieder: Kiffende Baum-Umarmer, die nicht nur dein Schakra auspendeln, sondern von Räucherstäbchen benebelt in den Landtag wollen?

Karin Schäfer (61) klärt auf: „Wir sind keine Esoterik-Spinner.“ Die Leute würden oft Spiritualität mit Esoterik und Okkultismus verwechseln, erklärt die Landessekretärin der Violetten. Doch was steckt dann wirklich hinter der Partei, die „mit Herz und Verstand“ auf wirbt?

Jeder so wie er mag

„Wir stehen mit beiden Füßen auf dem Boden und machen Realpolitik mit einem spirituellen Ansatz.“ Das oberste Ziel der 2001 gegründeten Partei: „Eine bessere Welt“, sagt Schäfer. „Dass es wirklich allen Menschen gut geht, dass keiner durchs Raster fällt. Wir wollen eine Entschleunigung.“

Konkret heißt das: Jeder soll leben können, wie er mag – ohne andere dabei zu schädigen. Schäfer hat ein Beispiel. Einer jungen Frau, die einfach nur Mutter sein möchte, ohne unbedingt arbeiten gehen zu müssen, sollte dies ermöglicht werden.

Bedingungsloses Grundeinkommen

Deshalb fordert die Partei auch ein bedingungsloses Grundeinkommen. Außerdem soll es eine Bildungspflicht statt Schulpflicht geben. Ob nun Zuhause oder im reformpädagogischen Ansatz: alle Kinder sollen bis zur 9. Klasse das gleiche Schulsystem besuchen.

Auch hier steht wieder die eigene individuelle Entwicklung im Fordergrund. Und die sei bei den anderen, etablierteren Parteien eben nicht mehr im Fokus, finden die Violetten.

Ansätze und Forderungen, die auch andere links-liberale Randparteien verfolgen.

„Wir müssen alle miteinbeziehen“, sagt Schäfer. Die bundesweit rund 540 Mitglieder sammeln schon fleißig Unterschriften für die Bundestagswahl, damit sie daran teilnehmen können.

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