Oberhausen.
Nach einem Chemieunfall in Oberhausen zieht eine Giftwolke über die Stadt. Bei einem Verladevorgang hatten Arbeiter versehentlich Salzsäure in einen Schwefelsäure-Tank gefüllt. Die beiden Stoffe reagierten chemisch, es entstand eine Giftwolke. Mehr als 150 Menschen haben sich wegen Atemwegsreizungen beim örtlichen Rettungsdienst zur Behandlung gemeldet, teilt die Feuerwehr Oberhausen gegenüber DER WESTEN mit.
Wie gefährlich ist die Schwefelsäure-Sazsäure-Verbindung? „Das hängt im wesentlichen von der Konzentration der Säure ab“, sagt Professor Stephan Schulz von der Fakultät für Chemie an der Universität Duisburg-Essen.
Im Extremfall: Verätzungen im Bereich der Lunge
Bei sehr hoher Konzentration könnten im schlimmsten Fall durch Einatmen Verätzungen im Bereich der Lunge entstehen. Auch Hautverätzungen seien möglich. Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit für eine derartig hohe Konzentration gering und, wenn überhaupt, nur direkt am Unfallort gegeben.
Der Oberhausener Arzt Dr. Werner Korte erläutert die Symptome einer Vergiftung. „Zuerst werden die Bronchien gereizt, das äußert sich in Bronchien-Beschwerden. Dazu kommt dann starker Hustenreiz und es bildet sich Schleim, um den Reiz abzuwehren. Genau wie bei einer starken Bronchitis.“
Aber: Nur wer direkt unter der Giftwolke gestanden hat, könnte starke Beeinträchtigungen davon tragen.
Die Feuerwehr versucht derweil, die Wolke mit Wasserwerfern niederzuringen.
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(jp/mj)
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