Umfrage: Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern wird teurer
Von den steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen ist auch die Tourismusbranche nicht verschont. Unternehmer in Deutschlands Nordosten werden die Mehrkosten einer Umfrage nach an die Urlauber weitergeben. Kritik gibt es an den teils unklaren Corona-Regeln.
Schwerin.
Touristen in Mecklenburg-Vorpommern müssen mit höheren Preisen rechnen. Die Mehrheit der rund 300 in einer Umfrage angesprochenen Tourismus-Unternehmen sehe sich gezwungen, die höheren Kosten für Lebensmittel, Gas und Öl an Kunden weiterzugeben, teilt der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern mit.
Personalnot sorgt für angespannte Stimmung
„Zur ohnehin schon schwierigen Situation durch die Pandemie kommt der Krieg in der Ukraine hinzu. Die Preissteigerungen etwa bei Lebensmitteln, Energie und Treibstoff können Unternehmen nur schwer verkraften“, so der Geschäftsführer des Verbands, Tobias Woitendorf.
Kurz bevor die Branche an Ostern in die Saison starten will, plagt die Betriebe zudem Personalnot. Mehr als jede zweite Firma sehe sich von pandemie-bedingten Ausfällen betroffen. „Die Personalsituation ist vor dem Saisonstart so angespannt wie noch nie“, hieß es. Woitendorf forderte einen Masterplan für Beschäftigung. Nur die Summe vieler unternehmerisch und politisch klug gesetzter Einzelschritte könne mittelfristig für Entlastung sorgen.
Kritik an Corona-Regeln
Kritik an der Landesregierung wird vor allem in Bezug auf die künftig geltenden Corona-Regeln im Land laut. Vor allem die 72-Stunden-Regel, wonach sich Gäste alle drei Tage testen lassen müssen, hält eine Mehrheit für überflüssig. Die erweiterte Maskenpflicht, Abstandsregeln und die Quarantänepflicht können zumindest aus Sicht von je über einem Drittel der Befragten abgeschafft werden.
Woitendorf kritisierte vor allem die unklaren Regeln zum Corona-Hotspot: „Im Hinblick auf das Osterfest brauchen Gäste und Gastgeber jetzt einen klaren Rahmen für die geltenden Regeln“. Er unterstütze den Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums und des Robert-Koch-Instituts, die Quarantänezeiten zu verkürzen.
Insgesamt zeigte sich der Verbandsgeschäftsführer aber optimistisch: „Im dritten Jahr der Pandemie können wir erfreulicherweise zum ersten Mal wieder mit einem Ostergeschäft rechnen – wenn auch unter erschwerten Bedingungen“. (dpa)