Am Niederrhein.
Sechs Fahrstreifen statt vier: Der Ausbau der A 57 arbeitet sich weiter Richtung Norden voran. Nun wird der Baugrund zwischen Krefeld-Gartenstadt und dem Kreuz Moers untersucht – eine Vorbereitung für die Ausbauplanungen in dem 5,7 Kilometer langen Abschnitt. Am Wochenende gibt es dazu Bohrungen. Einzelne Fahrstreifen müssten vorübergehend gesperrt werden, teilt der Landesbetrieb Straßen NRW mit.
Staufalle A 57: Mit bis zu 112 000 Fahrzeugen pro Tag ist die Autobahn die Hauptschlagader für den Verkehr am linken Niederrhein, eine wichtige Verbindung zwischen der Rhein-Ruhr-Region und Köln. Nur, sie ist ständig verstopft. „Man steht täglich im Stau“, sagt Athanasios Mpasios von der Straßen NRW-Niederlassung Niederrhein. Für insgesamt 690 Millionen Euro wird die 63 Kilometer lange Passage zwischen Kamp-Lintfort und Köln ausgebaut. Das allerdings ist eine Aufgabe für Jahrzehnte. Bislang ist etwa ein Viertel geschafft.
Baukosten von30 Millionen Euro
Was nun zwischen Gartenstadt und dem Kreuz Moers passiert, ist wichtig für die Brückenbauwerke, die im Zuge des Ausbaus errichtet werden müssen. Ein schwieriger Boden treibt die Kosten in die Höhe. Bislang gehen die Fachleute von 30 Millionen Euro Baukosten für den Abschnitt aus: „Das kann sich aber noch ändern“, so Planer Mpasios im Gespräch mit der NRZ. In der kommenden Woche werden die Baugrunderkundungen auf dem Standstreifen fortgeführt, mit Verkehrsbehinderungen rechnen die Leute von Straßen NRW nicht. Weitere Untersuchungen folgen im November.
Ein Baubeginn für diesen Abschnitt liegt freilich noch in einiger Ferne. Die konkreten Planungen, das Genehmigungsverfahren und die Ausschreibung kosten Zeit, noch steht auch das Geld nicht bereit. Fachleute gehen davon aus, dass der Ausbau zwischen Gartenstadt und dem Kreuz nicht vor 2018/2019 beginnt.
Die Botschaft der Straßenbauer ist gleichwohl: Es geht voran an der A 57. Derzeit gibt es (leidgeprüfte Pendler wissen das) die Großbaustelle am Kreuz Kaarst. „Dort wollen wir Mitte nächsten Jahres fertig sein“, sagt Mpasios. Der nördlich liegende Abschnitt bis Meerbusch ist bereits ausgebaut. Für die anschließenden 4,1 Kilometer bis Krefeld-Oppum wird die Planfeststellung vorbereitet. „Das wollen wir im nächsten Jahr angehen, darauf liegt derzeit unsere Priorität“, sagt Mpasios. Die Kosten für den Ausbau in dem Bereich werden derzeit auf rund 40 Millionen Euro taxiert. Planungen laufen auch für einen Ausbau der Raststätte Geismühle. Dort wird die östliche Seite erweitert. Wenn einmal alles fertig ist, sollen – 200 Stellplätze für Lkw zur Verfügung stehen.