Afghanistan ist eins der am schwersten verminten Länder. Dort liegen unzählige Sprengkörper. Immer wieder kommt es zu Explosionen.
Kabul.
Beim Spielen mit einem Mörser-Geschoss sind in der nordafghanischen Provinz Kundus vier Kinder getötet worden. Das sagte am Dienstag Polizeisprecher Mafusullah Akbari. Sieben Kinder seien verletzt worden.
Die in einem Feld herumliegende Munition sei im Dorf Kasaban im Bezirk Tschardara explodiert. Tschardara ist die Zentrale der radikalislamischen Taliban in Kundus, wo bis 2013 noch die Bundeswehr stationiert war. Seit Monaten beschießen die USA und afghanische Streitkräfte die Taliban-Stellungen dort aus der Luft.
Hunderttausende Minen geräumt
Afghanistan gilt als eines der am schwersten verminten und mit nicht-explodierter Munition verseuchten Länder der Welt. 715.000 Anti-Personen-Minen haben Minenräumer seit 1989 bisher zerstört. Dazu kamen 30.000 Panzer-Minen und fast zwei Millionen sogenannte nicht detonierte Kampfmittel, also Handgranaten, Mörser, Raketen. Was explodierte, hat Zehntausende getötet oder verletzt.
Seit dem Abzug der meisten internationalen Truppen Ende 2014 hat sich der Konflikt mit den Taliban noch einmal verschärft. Im Jahresbericht der UN zu den zivilen Opfern des Krieges heißt es, die Zahl der Opfer von Detonationen explosiver Überbleibsel des Krieges sei 2016 gegenüber dem Vorjahr um 66 Prozent gestiegen. Das ergebe sechs Prozent aller zivilen Opfer. Die meisten Opfer waren Kinder. (dpa)