Erfahrungsgemäß ist der Freitag der Arbeitstag, an dem sich die Kollegen besonders freundlich verabschieden. Gestern tat dies einer mit den Worten „Auf Wiederschaun“. Ich horchte auf, weil ich das zum letzten Mal von meinem Großvater vor gefühlt 25 Jahren gehört hatte. Ganz grundsätzlich hat sich beim Verabschieden eine Menge getan und wahrlich nicht alles ist dabei zum Besten geraten. Herrschte früher auch unter Freunden ein höfliches „Auf Wiedersehen“ vor („Wiederschaun“ war schon immer eine Randerscheinung), sagt man heute je nach Herkunft „tschüss“, „tschau“, „tschö“, „tschökes“, „tüsskes“, „tschüssing“ oder auch „tschüssikowsky“, und die Hände werden dazu einander schon lange nicht mehr gereicht. Mehr noch: Spräche man ein Mädchen von heute darauf an, ob es denn einen Knicks beherrsche, würde sie nur verständnislos schauen oder vielleicht ein Eselsohr in eine Buchseite falten, aber doch bestimmt nicht einknicken. Vorbei, all das, und auch hier naht das Ende. Wohlan denn, ein schönes Wochenende und auf Wiederschaun…
Tschö mit ö
Tschö mit ö