Aufruhr in Gelsenkirchen! Eine radikale Partei hat gegen den Willen der Stadt ein Denkmal errichtet.
Die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) hat am Samstag vor ihrer Zentrale in Gelsenkirchen eine Marx-Statue enthüllt. Die Stadt hatte versucht, das Vorhaben zu verhindern, war jedoch machtlos. Doch auch einige Anwohner zeigten ihren Unmut.
Stadt Gelsenkirchen machtlos – Lenin und Marx wieder vereint
„Marx und Lenin gehören zusammen“, erklärte die Parteivorsitzende der MLPD, Gabi Fechtner, laut einer Mitteilung. „Ab dem 27. August sind wir mit einer Marx- und einer Lenin-Statue sozusagen komplett.“
So steht seit Samstag eine 2,11 Meter große Aluminiumguss-Statue des Philosophen und Kapitalismuskritikers Karl Marx (1818-1883) neben dem umstrittenen Lenin-Denkmal. Bereits 2020 setzte sich die Partei gegen den Widerstand der Stadt durch und errichtete die Statue. Nun muss die Stadt Gelsenkirchen einen erneuten Rückschlag gegen die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei hinnehmen.
Gelsenkirchen mit neuem Denkmal – Anwohner zwiegespalten
Gegen die Lenin-Statue hatte die Stadt 2020 bereits vergeblich geklagt. Später stellte sie in der Nähe eine Informationstafel auf. Sie weist darauf hin, dass Wladimir Iljitsch Lenin (1870-1924) eine Parteidiktatur errichtet, jeglichen Widerstand unterdrückt und über seine Geheimpolizei Tscheka Tausende Menschen habe erschießen lassen. Die Enthüllung der Marx-Statue wollte die Stadt Gelsenkirchen nicht kommentieren.
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„Es war Karl Marx, der erstmals wissenschaftlich analysierte, dass der Kapitalismus ein Krisensystem ist“, verteidigt MLPD-Politikerin Fechtner die Aktion. Heute hätten sich die Krisen des Kapitalismus „dramatisch verdichtet“. Zu solchen „Krisen des Kapitalismus“ zählt die Parteichefin neben dem Klimawandel und der Corona-Pandemie auch den Ukrainekrieg.
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Die Statue in Gelsenkirchen wurde laut MLPD durch Spenden finanziert. In der Darstellung hält Marx ein Exemplar seiner Schrift „Das Kapital“ in der Hand. Zu der Enthüllung haben sich einige Anwohner versammelt. Doch unter ihnen waren nicht nur Befürworter. Eine Frau demonstrierte ganz offen gegen die Aufstellung der Marx-Statur mit einem Plakat, auf dem stand: „Schämt euch!!!“. (cg mit dpa)