Kommen bald Steuer-Entlastungen bei der Rente?
Finanzminister Christian Lindner legte vergangene Woche Pläne zu weitreichenden Steuersenkungen vor. Dabei betonte der FDP-Chef auch, dass auch die Rente von dem Entlastungspaket betroffen sei.
Rente: Finanzminister Lindner verspricht Steuer-Entlastungen
Mehr als zehn Milliarden Euro weniger Steuern im Jahr 2023 – für 48 Millionen Bürger. Das versprach Christian Lindner am vergangenen Mittwoch (10. August) in Berlin: „Rentnerinnen und Rentner, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, Selbstständige: In der ganzen Breite der Gesellschaft sind Menschen davon betroffen.“
Folgende Entlastungen hat der Finanzminister angekündigt:
- Der Grundfreibetrag steigt ab 1. Januar 2023 auf 10.632 Euro – ab 2024 auf 10.932 Euro.
- Der Spitzensteuersatz beginnt ab nächstem Jahr erst bei 61.972 Euro, ab 2024 ab 63.515 Euro
- Arbeitnehmern bleibt im Schnitt ein Plus von 193 Euro netto im Vergleich zu 2022
- Der Kinderfreibetrag steigt bis 1. Januar 2024 auf 2.994 Euro pro Elternteil
- Das Kindergeld wird ab 2024 erhöht: Für die ersten drei Kinder gibt es pro Kind 233 Euro, ab dem 4. Kind 250 Euro.
- Der Unterhalt-Höchstbetrag wurde auf 10.347 Euro angehoben.
Doch wie genau wirkt sich das nun auf Rentner und Rentnerinnen aus?
Rente: 75.000 Menschen sollen entlastet werden
Hier gilt es, genau hinzuschauen. Denn die Entlastungen betreffen lediglich die Rentner, die Einkommenssteuer zahlen. Laut „Focus Online“ sind das rund 75.000 Menschen. Sie müssen aufgrund der Erhöhung des Grundfreibetrags dann keine Einkommenssteuer mehr zahlen.
Ausnahme: Wenn die Rentenbezüge die Grundfreitagssumme von 10.347 Euro überschreiten, muss die Einkommenssteuer weiterhin bezahlt werden.
Rente: Lindners Pläne stoßen auf Kritik
In der Ampel-Koalition treffen Lindners Vorschläge auch auf Kritik. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef im Bundestag, Achim Post, merkte im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ an, dass die konkreten Vorschläge zum Abbau der kalten Progression „verbesserungs- und ergänzungsbedürftig“ seien – insbesondere, „um kleine und mittlere Einkommen und auch Rentnerinnen und Rentner spürbar zu entlasten“.
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Andreas Audretsch, Vize-Fraktionschef der Grünen, kritisierte sogar, dass der Entlastungsplan vor allem darauf abziele, „Topverdiener mit häufig weit über 100.000 Euro Einkommen zu begünstigen“. Das sei „kein angemessener Vorschlag in der aktuellen Lage“. (at, mit afp)