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Standortvorteile an Rhein und Ruhr

Standortvorteile an Rhein und Ruhr

An Rhein und Ruhr. 

Willkommen, große, weite Welt: Die Rhein-Ruhr-Region steht im Fokus internationaler Investoren. Düsseldorf – klarer Fall – hat im vergangenen Jahr mit 186 Neuansiedlungen und Firmenerweiterungen so viele ausländische Investitionsprojekte verzeichnet wie kein anderer Standort in Nordrhein-Westfalen (+51). Auf Platz 2 folgt der Niederrhein mit 68 Projekten (+13), dann kommt Köln/Bonn mit 67 Vorhaben (+20) und auf Platz 4 die Metropole Ruhr mit 54 Projekten (+20).

„Nordrhein-Westfalen hält seinen Spitzenplatz bei ausländischen Investitionen seit Jahren“, betont Petra Wassner, Chefin der landeseigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft NRW-Invest. 434 Investitionsprojekte, insgesamt Potenzial für 8000 Arbeitsplätze – vor wenigen Tagen waren Rekordzahlen für das Jahr 2015 bekanntgegeben worden (die NRZ berichtete). Gerade was Düsseldorf, den Niederrhein und das Ruhrgebiet betrifft, lohnt es sich aber, etwas genauer hinzuschauen. Ausländische Firmen siedeln sich oft da an, wo bereits andere Firmen gute Erfahrungen gemacht haben, sagen die NRW-Wirtschaftsförderer.

Düsseldorf und Umland

Vor allem Investoren aus China und Taiwan (61 Projekte) waren 2015 hier aktiv, gefolgt von US-Amerikanern (19) und Niederländern (18). Als herausragend gilt z. B., dass der amerikanische Chemiekonzern 3M seine Produktion in Hilden erweitert (Investition: 20 Mio. Euro). In Düsseldorf selbst baut die niederländische Interxion-Holding ihr Rechenzentrum für 13 Mio. Euro aus.

Besonders interessant ist Düsseldorf für Investoren aus den Bereichen Dienstleistung, Software, Informations- und Kommunikationstechnologie, Industriemaschinen und Textil. Messe und Flughafen seien große Pfunde, mit denen man bei Investorengesprächen wuchern kann, heißt es bei NRW-Invest – wobei die Nähe zum Düsseldorfer Flughafen auch anderen Regionen hilft.

Niederrhein

Der Niederrhein hat seinen 2. Platz im Regionalvergleich gegen 2014 behauptet. Vor allem Niederländer (9 Projekte), Chinesen (7), Türken und Dänen (je 6) haben investiert. Als beispielhaft gelten die Ansiedlung der C&A-Logistik in Mönchengladbach für 20 Mio. Euro, das Verteilzentrum der Milcherzeugergenossenschaft Arla in Krefeld (50 Arbeitsplätze) und die Erweiterung von Kässbohrer in Goch (42 Arbeitsplätze). Investoren schätzen die Nähe zu den Niederlanden und die rasche Erreichbarkeit der Seehäfen Rotterdam und Antwerpen. Als Hauptbranchen gelten Textil, Konsumgüter und Metall.

Metropole Ruhr

Vor allem Chinesen und Amerikaner (je 9 Projekte) sowie Dänen (6) hatten die Region im Visier. Als herausragend oder beispielhaft gelten z. B. die Ikea-Ansiedlung in Dortmund, die 70-Mio.-Euro-Investitionen von 3M in Kamen und die Ansiedlung von Havi Logistics mit 100 Arbeitsplätzen in Rheinberg (zählt als RVR-Gebiet zur Metropole Ruhr). Die Branchen Textil, Logistik sowie Freizeit und Entertainment haben bei Investorengesprächen eine wichtige Rolle gespielt. Als „großes Pfund“ gelten der Duisburger Hafen, die dichte Hochschul- und Forschungslandschaft, der Industriestandort und die Größe des Ballungsraumes an sich.