Ein Videobeweis könnte einem Fan von Rot-Weiß Oberhausen zum Verhängnis werden. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen ihn offenbar beim Diebstahl eines Dortmunder Fanschals. Die szenekundigen Beamten erkannten den 19-jährigen Tatverdächtigen. Er bekommt jetzt Post von der Staatsanwaltschaft.
Dortmund/Oberhausen.
Gestochen scharfe Bilder einer Überwachungskamera haben zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen einen Anhänger von Fußball-Drittligist Rot-Weiß Oberhausen geführt. Laut Mitteilung der Bundespolizei vom Donnerstag stellte sich mithilfe der Aufnahmen heraus, dass ein 19-jähriger Fußball-Fan von Rot-Weiß Oberhausen bereits im März im Hauptbahnhof Münster einem Dortmunder Anhänger dessen Schal geraubt hatte.
„Der 19-jährige Tatverdächtige ist den szenekundigen Beamten in Dortmund bestens bekannt, er bekam jetzt wegen Diebstahl Post von der Staatsanwaltschaft“, sagte Wolfgang Amberger von der Bundespolizeiinspektion Münster. Das Opfer, der bestohlene Dortmunder Fan, habe sich jedoch bislang noch nicht gemeldet.
Borussia Dortmund hatte am 17. März ein Heimspiel gegen Werder Bremen, Oberhausen trat an diesem Samstag ebenfalls Zuhause gegen Wacker Burghausen an. In der Empfangshalle des Hauptbahnhofs Münster seien die verfeindeten Gruppen dann aneinandergeraten. „Es gab Schubsereien und Rangeleien, die Oberhausener waren deutlich in der Überzahl“, sagte der Sprecher der Bundespolizei.
Die Bundespolizei machte sich daraufhin die Mühe, die Bilder der verschiedenen Überwachungskameras auszuwerten. Zwei Monate später stehe nun fest, dass ein Oberhausener Fan den Diebstahl beging. „Wir haben das auf den Bildern der 360-Grad-Kamera deutlich als Raub erkannt“, berichtete Amberger. Der Tatverdächtige sei „einwandfrei“ zu identifizieren, der Bestohlene jedoch nicht, so die Bundespolizei.
Der Tatverdächtige will sich äußern
Der 19-Jährige habe inzwischen über einen Rechtsanwalt angekündigt, sich zu den Vorwürfen äußern zu wollen. Der schwarz-gelbe Fanschal ist nach Angaben der Ermittler noch nicht wieder aufgetaucht. „Den Schal haben die noch, der wird ja als Trophäe gehandelt“, erklärt Amberger. Die weiteren Ermittlungen lägen bei der Staatsanwaltschaft Münster. (dapd)