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Lebensgefahr nach Sprung von Zehn-Meter-Turm

Lebensgefahr nach Sprung von Zehn-Meter-Turm

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Foto: Archiv-Foto: ThinkStock
Schwerer Unfall im Hildener Waldbad: 18-Jähriger schlug mit der Brust auf dem Wasser auf. Auch im Essener Grugabad kennt man die Gefahren am Sprungbecken: Im Schnitt registriert man dort einen schweren Unfall pro Saison.

Hilden. 

Tragisches Ende einer Mutprobe: Sonntagvormittag sprang ein 18-Jähriger aus Wuppertal vom Zehn-Meter-Turm im Waldbad Hilden. Dabei schlug er so unglücklich mit der Brust auf der Wasseroberfläche auf, dass er sich lebensgefährliche innere Verletzungen zuzog. Er wurde in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht. Am Nachmittag konnten die Ärzte Entwarnung geben: Der 18-Jährige ist außer Lebensgefahr.

„Aus dieser Höhe ist Wasser hart wie Beton“

„Offensichtlich gab es kein Fremdverschulden“, erklärt Polizeihauptkommissar Udo Krüdenscheidt der NRZ. Niemand hat den 18-Jährigen gestoßen. Zeugen schilderten, wie es zu dem verhängnisvollen Sprung kam. Mehrmals soll der 18-Jährige an den Rand des Zehn-Meter-Turms getreten sein. „Er hatte wohl Angst zu springen“, schlussfolgert der Kommissar. Dann entschloss er sich doch noch zum Sprung, kippte im Flug nach vorne und schlug mit der Brust auf. „Aus dieser Höhe ist Wasser hart wie Beton“, weiß Kommissar Krüdenscheidt aus eigener Erfahrung. Als junger Mann ist der 50-Jährige häufig gesprungen – „und auch von der Klippe in den Baggersee“.

Die Polizei informierte die Eltern des 18-Jährigen über den schweren Unfall ihres Sohnes. Der Sprungturm im Waldbad, das von den Stadtwerken betrieben wird, wurde nicht geschlossen. „Es gibt keinen Anlass für Ermittlungen der Kripo“, erläutert der Hauptkommissar. Es spricht alles für einen tragischen Unfall.

Selbst das Ein-Meter-Brett kann zur Gefahr werden

Sowas kommt gar nicht so selten vor. Auch im Essener Grugabad, das an heißen Tagen von mehr als 6000 Schwimmern besucht wird, gibt es einen Zehn-Meter-Turm. „Wir haben durchschnittlich in jeder Saison einen schweren Unfall am Sprungbecken“, sagt Schwimmmeister Enrique Gonzalez. „Die Springer benutzen den Turm auf eigene Gefahr“, stellt er die rechtliche Grundlage klar. Wenn man falsch lande, könne es zu schweren Verletzungen der inneren Organe kommen. Gonzalez und seine Kollegen achten darauf, dass immer nur eine Person auf den Turm klettert, damit es keine gefährliche Drängelei gibt. Sein Tipp an die Springer: „Körper gerade lassen, Füße gestreckt, und die Hände an den Körper pressen.“

Gefahren lauern nicht nur beim Sprung vom Zehn-Meter-Turm. Im Essener Grugabad sprang in der vergangenen Woche ein Schwimmer vom Ein-Meter-Brett auf den Rand des Beckens. Er war angetrunken…