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Studie vergleicht Dreckschleudern der Spitzenpolitiker – NRW-Ministerpräsident Laschet schneidet besonders schlecht ab

Studie vergleicht Dreckschleudern der Spitzenpolitiker – NRW-Ministerpräsident Laschet schneidet besonders schlecht ab

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Armin Lachets Dienstwagen schneidet besonders schlecht bei der Studie ab. Foto: Ralf Hirschberger/ dpa

Düsseldorf. 

Fast alle Politiker schreiben Klimaschutz auf ihre Fahne – bei ihren Dienstwagen hapert es aber mit der praktischen Umsetzung. Ministerpräsident ArminLaschet hat eines der schmutzigsten Autos in der Politiker-Flotte – übernommen von Vorgängerin Hannelore Kraft.

Dienstwagen der Politiker sind wahre Dreckschleudern: Armin Laschets Wagen liegt auf dem vorletzten Platz

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ist laut einer Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) mit einem der umweltschädlichsten Dienstwagen deutscher Spitzenpolitiker unterwegs. In der am Dienstag veröffentlichten Öko-Bilanz landet er im Dienstwagen-Vergleich der Länderchefs auf dem vorletzten Platz.

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Demzufolge wird der CDU-Politiker im extralangen Audi „Security“ mit einem „realen CO2-Ausstoß“ von 376 Gramm je Kilometer (g/km) chauffiert. In der Tabelle sind Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß nur beim Dienstwagen von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) noch schlechter (408 g/km). Zuerst hatte die „Rheinische Post“ berichtet.

Bremens Bürgermeister ist vorbildlich

Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) schnitt unter den Länderchefs am besten ab: Sein Benzin-Hybrid, der teils elektrisch fährt, bläst 171 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer aus dem Auspuff.

Die „reale“ Definition der DUH ist nicht identisch mit den Angaben der Autohersteller zum offiziellen CO2-Normausstoß, die deutlich tiefer liegen. Bei ihrer eigenen Erhebung berechnet die Umwelthilfe die durchschnittliche Abweichung der Herstellerdaten von Messwerten im tatsächlichen Fahrbetrieb. Sie stützt sich dabei auf Methoden des Umweltforschungsverbunds ICCT, der den VW-Abgasskandal mit aufdeckte.

„Das Schaufahren gegen den Klimaschutz hält unvermindert an“, kritisierte die DHU. Ihre Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz bezeichnete die Dienstwagenflotte als „Gruselkabinett“.

Aus NRW gibt es aber auch gute Nachrichten

Die klimafreundlichsten Autos im Bundeskabinett fahren die aus NRW stammenden Ministerinnen für Bildung und für Umwelt, Anja Karliczek (193 g/km) und Svenja Schulze (200 g/km).

Das schmutzigste Auto fährt in diesem Ranking Justiz- und Verbraucherministerin Katarina Barley (235 g/km). Gleichauf lag der Dienstwagen von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Seit vergangener Woche fährt sie allerdings nach Angaben ihres Sprechers einen neuen Dienstwagen mit Hybrid-Technologie.

Minister für Finanzen ist Vorbild

Klima-Vorbilder im NRW-Kabinett sind dagegen die Minister für Finanzen und für Kultur, Lutz Lienenkämper und Isabel Pfeiffer-Poensgen (beide 207 g/km). Am anderen Ende der Skala liegt Innenminister Herbert Reul gleichauf mit Laschet. Beide haben Dienstwagen mit besonderer Sicherheitsausstattung. Laschet habe den Dienstwagen von seiner Vorgängerin Hannelore Kraft (SPD) übernommen, hieß es aus der Staatskanzlei.

Wie Abgas-Messungen genau ausgelegt sein sollten, bleibt umstritten. Ab September gilt in Europa für neu zugelassene Autotypen auf dem Prüfstand der realitätsnähere Standard WLTP. Später werden gesetzlich verbindliche Tests eingeführt, bei denen auch auf der Straße gemessen wird (Real Driving Emissions/RDE). In der EU sollen 2021 im Schnitt alle neu zugelassenen Pkw einen CO2-Grenzwert von 95 g/km einhalten. Das Ausstoß des Klimagases ist direkt an den Verbrauch gekoppelt. (dpa/fb)