Märkischer Kreis.
Nach dem tödlichen Schuss auf einen mutmaßlichen Einbrecher im sauerländischen Neuenrade prüft die Polizei, ob der 18-Jährige allein unterwegs war. Die Ermittler halten das wegen der abgelegenen Lage des Hauses in einem sehr ländlich gelegenen Vorort von Neuenrade für unwahrscheinlich. Es sei möglich, dass es Mittäter gebe, weil kein Auto in der Nähe des Tatortes gefunden wurde, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen gestern. Das Haus befindet sich am Rande eines Neubaugebietes, die nächste Durchgangsstraße ist nicht weit entfernt. Da der 18-Jährige in Dortmund gemeldet war, gehe man nicht davon aus, dass er zu Fuß unterwegs war.
Obduktionsergebnis liegt vor
Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln gegen den 63 Jahre alten Hausbesitzer, der den mutmaßlichen Einbrecher in der Nacht zum Dienstag erschossen hatte, wegen Totschlags. Der Mann hatte sich auf Notwehr berufen. Er sei durch Geräusche wach geworden, und bei der Kontrolle seines Hauses auf den Einbrecher gestoßen. Der Mann habe ein Messer gehabt, deshalb habe er geschossen. Als Jäger durfte er den Revolver besitzen. Die Ermittler haben bisher keine Zweifel an der Notwehr-Version des 63-Jährigen. Die jetzt vorliegenden Obduktionsergebnisse scheinen die Darstellung des Hausherrn zu bestätigen. „Es war kein aufgesetzter Schuss“, erklärte der zuständige Hagener Oberstaatsanwalt Gerhard Pauli gestern.
Der 18-Jährige war im vergangenen September als damals noch Minderjähriger aus Albanien nach Deutschland gekommen. Zunächst hielt er sich im ostwestfälischen Herford auf, ehe er nach seinem 18. Geburtstag in eine Aufnahmeeinrichtung nach Dortmund wechselte.