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K.I.Z mit Geschmacklos-Aktion auf Oktoberfest – Fans sauer: „Bye bye und adios, ihr Schwachmaten“

K.I.Z mit Geschmacklos-Aktion auf Oktoberfest – Fans sauer: „Bye bye und adios, ihr Schwachmaten“

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03.09.2018, Sachsen, Chemnitz: Sänger Tarek (l) der Hip-Hop-Formation K.I.Z. steht bei einem Konzert unter dem Motto „#wirsindmehr“ auf dem Parkplatz vor der Johanniskirche auf der Bühne. Bei dem Konzert wollen unter anderem Marteria und Casper, Kraftclub und die Toten Hosen auftreten. Die Bands wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt setzen. Foto: Sebastian Kahnert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: dpa

München. 

Diese Aktion ist wirklich geschmacklos. Am Donnerstagnachmittag postete die Berliner Hip-Hop-Combo K.I.Z. ein Bild vom Oktoberfest.

Fröhlich grinsen die Rapper Tarek, Maxim und Nico in die Kamera, im Hintergrund die Werbung eines bekannten bayrischen Bierproduzenten. Neben das Bild schreiben die Musiker: „O`zapft ist!!“ Ein hübsches Touri-Foto, könnte man meinen, wäre da nicht das Lebkuchenherz um Tareks Hals.

Beleidigung aus Zuckerguss

Aus Zuckerguss steht dort geschrieben: „Ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse“. Eine Textzeile aus dem Song „Ein Affe und ein Pferd“.

Ein Lied, das mit der Melodie des Pippi-Langstrumpf-Titelsongs beginnt, in dessen Video ein Pippi-Langstrumpf-Double mitspielt. Ein Lied, so interpretieren es Musikkenner, das einen deutlich ironischen Unterton hat.

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Foto als Provokation

Das Foto dürfte also als klare Provokation gewertet werden. Hintergrund: Neben den Toten Hosen, Kraftklub oder Casper, spielten K.I.Z. auch auf dem #Wirsindmehr-Konzert in Chemnitz. Auch dort spielten sie den Song „Ein Affe und ein Pferd“, auch dort sangen sie die angesprochene Textzeile.

Chemnitz-Auftritt sorgte für Wirbel

Der Auftritt sorgte für mächtig Aufregung. Die Bild titelte: „27 Minuten Hass beim Chemnitz-Konzert gegen Hass“, nahm die Journalisten-Zeile als Aufhänger für den Artikel. Danach wurde viel diskutiert, auch darüber, ob die Zeile noch unter die Kunstfreiheit falle.

Und doch: Auch viele Fans halten die Lebkuchen-Aktion für überzogen, schreiben dies auf Instagram in die Kommentare:

  • marvinluene3: „Gewaltandrohung ist Gewaltandrohung. Wäre ich Journalist würde ich das wegen Volksverhetzung und Bedrohung anzeigen.“
  • carlidahjones: „Endgültig abgeschrieben. Die Helden meiner Jungend. Bye bye und adios, ihr Schwachmaten.“
  • jonasgehle95: „Man ey, der Blödsinn nervt aber wirklich.“
  • hans.kiener77: „Sagt mal, geht’s eigentlich noch? Wo bleibt euer Anstand?“

Anderen wiederum nehmen die Berliner Rapper aber auch in Schutz und verweisen darauf, dass man nicht alles ernst nehmen solle:

  • ichsupportedenblonden: „Wenn einem nicht bewusst ist, dass man bei Deutschrap nicht immer alles so ernst nehmen sollte, könnte man das durchaus schlecht finden. Aber wer K.I.Z. kennt, dem ist bewusst das sie und ihre Fans jetzt nicht los gehn werden, um Journalisten abzustechen.“