Ein Investor plant ein großes Spaßbad mit allerlei Weltneuheiten auf dem Gelände des Allwetterbades. Doch es gibt auch andere Pläne für das Areal.
Schwerte hatte bereits ein Spaßbad – doch das Freizeit- und Allwetterbad (FAB) war wenig erfolgreich, machte 2009 dicht und wurde 2013 abgerissen. Jetzt gibt es zwei neue Bewerber für das Gelände. Eine der Ideen: ein neues Schwimmbad im XXL-Format mit vielen Attraktionen, Saunen und Rutschen.
Die Fantasy-Holding-Group aus der Schweiz will auf dem Gelände ein Hotel mit einem Erlebnisbad errichten. Nach Angaben aus der Politik ist der Investor sowohl bekannt als auch ausreichend solvent. Er würde sich auch vertraglich verpflichten, bei einem Scheitern des Projekts den Rückbau zu finanzieren. Sie stellte den Politikern ein Freizeitbad im karibischen Flair nebst Hotel mit 60 Zimmern und einem Tauchcenter in einem Tank vor.
Sozialwohnungen auf altem Schwimmbadgelände
Der andere Bewerber, die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Schwerte (GWG), möchte das Grundstück kaufen und dort Sozialwohnungen bauen. 50 bis 60 öffentlich geförderte Wohnungen könnten auf dem Gelände entstehen.
Die Stadt stellte beide Interessenten hinter verschlossenen Türen im Ältestenrat den Spitzen von Politik und Verwaltung vor.
Die Fantasy Spa Holding meldete sich mit einer Erklärung zu Wort:
„Das neue Freizeitbad soll eine mittelalterliche, karibische Themenwelt ins Ruhrgebiet bringen. Wir orientieren uns dabei an Motiven aus einschlägig bekannten Piratenfilmen und bauen Attraktionen, die weltweit zu den ersten ihrer Art gehören.“ So soll es unter anderem 15 Rutschen mit Welt- und Europaneuheiten geben.
Weiterhin entstünde in Schwerte die erste ‚CrazyWaves‘-Wellenanlage weltweit. Die von der Fantasy Holding Group entwickelte Anlage kann individuelle, variable Wellenmuster erzeugen. Ebenfalls soll es ein Tauchcenter geben, welches mit 9 Millionen Litern Wasser aktuell das größte in Europa sein würde.
Saunafreunde können in 17 Innen- und Außensaunen entspannen. Auch hier wird es eine einzigartige, karibische Thematisierung geben. „In der gesamten Anlage soll Heilsole verwendet werden. Auf den Einsatz von Chlor kann daher verzichtet werden. Haut und Augen der Badegäste profitieren vom dieser Art der Wasseraufbereitung. Ebenfalls ist dieses Wasser für Allergiker und Neurodermitis Erkrankte bestens geeignet“, so heißt es in der Pressemitteilung.
Die GWG schrieb in einer Pressemitteilung:
„Die Gebäude sollen idealer Weise nach Südwest ausgerichtet werden, so dass ausschließlich Nebenräume im Norden zum VfL-Stadion hin liegen. Ein zusätzlicher Lärmschutzwall zwischen den Gebäuden und dem Gelände des VfL-Schwerte soll noch einmal zusätzlichen Schutz bieten. Durch eine Grünzone entlang dieses Walls wird das Wohnquartier auch optisch abgegrenzt. Geplant sind die Gebäude in U-Form mit Öffnung zu den Ruhrauen. Die dadurch entstehenden Innenhöfe bieten Platz für Grünflächen und private Mietergärten.“
Mit etwa 4.250 Quadratmeter Wohnfläche mit einem Wohnungsmix aus 2-, 3- und 4-Zimmerwohnungen soll ein Wohngebiet in aufgelockerter Bauweise für alle Generationen entstehen, so die Planung der GWG. Mit 420 Euro im Monat plus Nebenkosten für eine etwa 80 Quadratmeter große Wohnung könnte sich dann auch eine junge Familie die Wohnkosten leisten.
Aber auch an die gute Nachbarschaft mit dem VfL Schwerte hat die GWG im Vorfeld gedacht. Die jetzt vorgestellte Planung für das Projekt „Wohnen am Mühlenstrang“ hat sie auch mit den Verantwortlichen des Vereins abgestimmt.