Bei einer Durchsuchung bei einem Hells-Angels-Rocker in Gummersbach hat die Polizei schweres Gerät gefunden: Der 37-Jährige lagerte nach Angaben der Polizei eine Panzerfaust zusammen mit einem nicht scharfen Gefechtskopf in seinem Auto. In seiner Wohnung fanden die Beamten CDs mit rechter Musik.
Köln.
Schwerer Waffenfund im Rockermilieu:
Bei einem Mitglied der Hells Angels Gummersbach ist eine Panzerfaust entdeckt worden.
Eine Spezialeinheit der Kölner Polizei durchsuchte am Freitagabend die Wohnung
eines 37 Jahre alten Rockers im oberbergischen Engelskirchen, wie die Ermittler
am Sonntag mitteilten. Zusammen mit einem nicht scharfen Gefechtskopf wurde die
Übungspanzerfaust im Auto des Mannes gefunden.
In der Wohnung stellten die Beamten zudem Platzpatronen und CDs mit
rechtsradikaler Musik sicher. Ermittlungen der Kölner Kriminalpolizei hatten
ergeben, dass der Mann über Waffen verfügt. Daraufhin wurde ein
Durchsuchungsbeschluss erlassen. Der Rocker wird zudem der rechten Szene
zugeordnet.
Trotz des Waffenfundes wurde der Mann nicht festgenommen. Ein
Sprecher der Polizei begründete dies auf dapd-Anfrage damit, dass lediglich
nicht scharfe Munition gefunden worden sei. Die Kölner Kriminalpolizei ermittle
nun weiter und müsse unter anderem die Herkunft der Übungspanzerfaust
klären.
Groß angelegte Razzia am vergangenen Donnerstag
Seit Monaten gehen die nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden
gegen Rocker vor. Erst am Donnerstag wurden in neun Städten insgesamt 15
Privatwohnungen von Mitgliedern der verfeindeten Rockergruppierungen Hells Angels und Bandidos
durchsucht. 150 Polizisten waren im Einsatz und beschlagnahmten zahlreiche
Waffen. Allein bei einer Person wurden 50 Messer und drei Faustfeuerwaffen
gefunden.
Den neuerlichen Waffenfund in Engelskirchen wertet NRW-Innenminister
Ralf Jäger als weiteren Beleg für die kriminelle Energie der Rockerbanden.
„Waffen, Messer oder Übungspanzerfäuste braucht niemand zur Ausfahrt mit dem
Motorrad“, sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dapd. Die Verbrechen
der Rockerbanden müssten auch weiterhin entschlossen bekämpft werden. „Die
NRW-Polizei hält den hohen Fahndungsdruck aufrecht“, versprach der
Innenminister.
In den vergangenen zwei Jahren führte die Polizei nach Angaben des
Innenministeriums bei 105 Rockertreffen Kontrollen und Razzien durch. Mehr als
7.730 Personen und 4.370 Fahrzeuge wurden überprüft. Dabei stellten die Beamten
zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sicher. (dapd)