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Wo Studenten gratis ins Theater können – so oft sie wollen

Wo Studenten gratis ins Theater können – so oft sie wollen

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Kostenlos ins Theater mit einer Flat können Studenten in Bochum, Dortmund und Wuppertal gehen. Foto: dpa
Kostenloses Kultur gucken? Studierende in Bochum, Dortmund und Wuppertal dürfen das. Wir haben eine Übersicht, wo das überall geht, wie und warum.

Flatrates für’s Telefonieren und für Partys sind bekannt. Mit sogenannten Theaterflats können Studierende aber sogar Kultur kostenlos gucken. Entsprechende Angebote gibt es in den Uni-Städten Bochum, Dortmund und Wuppertal. Wir haben einen Überblick über die Kooperationen zusammengestellt.

Schauspielhaus-Flatrate in Bochum

In Bochum besteht eine Kooperation zwischen dem Schauspielhaus Bochum und dem Asta der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Alle Studierenden der RUB können über eine Theaterflatrate Vorstellungen besuchen. Und das, so oft sie wollen.

Möglich ist das Angebot über die Zahlung von einem Euro pro Person der Universität an das Schauspielhaus. Dieser Euro wird automatisch über den Semesterbeitrag abgerechnet. An der Theaterkasse fallen so keine weiteren Kosten an.

Die Kooperation des Schauspielhauses ist mittlerweile auch auf die Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum sowie die Hochschule für Gesundheit ausgeweitet worden. Die Kooperationspartner sind mit der bisherigen Bilanz zufrieden. „Laut Statistik haben wir von Spielzeitbeginn am 21. September 2014 bis zum 28. Februar diesen Jahres 4.818 Flatrate-Karten an Studierende der beteiligten Hochschulen vergeben“, so Pressesprecherin Christine Hoenmanns.

So funktioniert’s

Karten kann man bis zu drei Tage vor Vorstellungsbeginn an der Theaterkasse reservieren. Abholen kann man sie nur gegen Vorlage ihres Studierendenausweises bis spätestens 30 Minuten vor Beginn der Aufführung. Aber auch ein spontaner Besuch im Theater ohne Reservierung ist möglich. Zudem lohnt es sich ohne Reservierung ab 30 Minuten vor Aufführungsbeginn nachzufragen, ob noch Plätze frei sind.

Für Studenten legt das Schauspielhaus sogar bis drei Tage vor jeder Vorstellung ein festes Kartenkontingent zur Seite. Reservierungen sind danach nicht mehr möglich, Theaterflatrate Karten sind dann nach Verfügbarkeit erst wieder 30 Minuten vor der jeweiligen Vorstellung zu haben.

Die jungen Erwachsenen können so alle regulären Vorstellungen besuchen, auch mehrfach. Ausgenommen von der Theaterflatrate sind Premieren, Gastspiele sowie Sonderveranstaltungen.

„Aktuell haben wir 43.218 Studierende an der Uni Bochum. Für uns als Studis ist es ein tolles Angebot und für das Theater eine gute Einnahme. Nach diesem Erfolgsmodell für beide Seiten planen wir aktuell noch weitere Kooperationen, demnächst mit dem Theater an der Rottstraße“, erklärt Jan Heinrich, Finanzreferent des Asta der RUB.

Theaterflatrate in Dortmund

„Master of Arts für umme“. Mit diesem Spruch wirbt das Theater Dortmund für ihre Theaterflatrate. Studenten kommen hier gegen Vorlage ihres Ausweises ebenfalls gratis ins Theater. Es gibt aber zwei Modelle, die sich für Studierende der Technischen Universität und der Fachhochschule unterscheiden.

Studierende der Fachhochschule können bereits seit dem Wintersemester 2013/14 kostenlos ins Theater. Sie können pro Vorstellung zwei Tickets bekommen und so noch eine weitere Begleitperson mitnehmen. „Die Kosten für die Tickets übernimmt die Fachhochschule auf Rechnung des Theaters nach dem jeweiligen Semester. Sie werden aus Hochschulmitteln finanziert, die Studierenden müssen keinen erhöhten Beitrag für das Angebot bezahlen“, so Cornelia von Soosten, Pressesprecherin der Fachhochschule Dortmund.

An der TU-Dortmund können Studis seit dem aktuellen Wintersemester 2014/15 gratis ins Theater gehen. Allerdings erhalten sie nur eine Karte gegen Vorlage ihres Ausweises. Finanziert wird das Angebot über einen leicht erhöhten Semesterbeitrag von 1,50 Euro, der direkt an das Theater fließt. Unabhängig davon, ob die einzelnen Studenten das Angebot nutzen, oder nicht. „Zahlen über die Nutzung unserer etwa 30.000 Studierenden liegen uns zwar noch nicht vor, aber wir haben schon viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Rachid Ramadan vom Referat Soziales des Asta Dortmund.

So funktioniert’s

Die Kartenabholung und Reservierungen sind mit Erscheinen des jeweiligen Monatsspielplanes für FH-Studenten möglich. Die maximale Reservierungsfrist beträgt 14 Tage. Für TU-Studierende gilt das Angebot ab einer Woche vor der gewünschten Vorstellung sowie am Vorstellungstag an der Abendkasse, wenn die Vorstellung nicht ausverkauft ist.

Ausgenommen für die Flatrate-Karten sowohl für FH, als auch für TU Studierende sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen, sowie die Reservierung von Premieren.

Bühne frei für Studierende in Wuppertal

Seit dem ersten April 2014 bekommen alle der rund 20.000 Studenten der Bergischen Universität in Wuppertal kostenlos Karten für Veranstaltungen der Wuppertaler Bühnen mit Schauspiel, Oper und Sinfoniekonzerten unter dem Motto „Bühne frei für Studierende“. Dabei dürfen sie noch eine weitere Person umsonst mitnehmen. Finanziert wird das Modell durch Asta und dem Hochschul-Sozialwerk, die die Kosten jeweils zur Hälfte tragen. Pro Semester erhalten die Bühnen einen Euro pro Studierendem. Eine Beitragserhöhung des Semesterbeitrags wird dadurch aber nicht nötig.

So funktioniert’s

Studierende können über die Hotline der „Kulturkarte“ ab zehn Tage vor der Veranstaltung ihre Tickets reservieren. Die Karten liegen dann bis 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse zur Abholung gegen Vorlage des Studierendenausweises bereit. Das Angebot von Hochschul-Sozialwerk, Asta gemeinsam mit den Wuppertaler Bühnen und dem Sinfonieorchester ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. „Seit Beginn der Kooperation sind 2.530 Tickets an Studierende ausgegeben worden. Das ist eine gute Bilanz, die uns freut“, so Fritz Berger, Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal. Ausgenommen vom Angebot sind auch hier Premieren, Gastspiele und Sonderveranstaltungen.

Kooperationen für Studierende in weiteren Unistädten geplant

Ein vergleichbares Flatrate-Angebot gibt es an anderen Universitätsstandorten der Region noch nicht. An der Universität Duisburg-Essen etwa gibt es aber bereits Planungen, um ein ähnliches Konzept zu verwirklichen. „Wir befinden uns zurzeit noch in Gesprächen. Frühestens zum Wintersemester kann dann vielleicht auch bei uns ein entsprechendes Angebot umgesetzt werden“, sagt Beate Kostka, Pressesprecherin der Universität Duisburg-Essen.