Carsten Schulz könnte die längste Zeit Mitglied der Piraten gewesen sein. Der Landesverband Niedersachsen hat ein Ausschlussverfahren gegen ihn eröffnet. Schulz hatte sich dafür eingesetzt, dass Holocaust-Leugnung nicht mehr strafbar ist. Als Wahlkreis-Kandidat ist er schon abgesetzt worden.
Hannover.
Gegen den niedersächsischen Piraten Carsten Schulz läuft ein
Parteiausschlussverfahren. Das bestätigte Parteisprecher Oliver Schönemann am
Dienstag der dapd. Schulz war in die Kritik geraten, weil er eine
Entkriminalisierung der Holocaust-Leugnung gefordert hatte. Daraufhin hatte der
Landesvorstand im April seine Wahl zum Direktkandidaten seines Wahlkreises
annulliert.
Schönemann wollte mit Verweis auf Persönlichkeitsrechte nicht
offiziell bestätigen, dass diese Äußerungen der tatsächliche Anlass für das
Parteiausschlussverfahren sind. Er vermute aber, dass es um parteischädigendes
Verhalten in diesem Zusammenhang gehe, sagte er.
Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, könne er nicht sagen. Das
Schiedsgericht wurde bereits am 20. Juni in der Sache angerufen. (dapd)