Noch vor wenigen Monaten wollte Markus Söder Bundeskanzler werden. Regierungschef aller Deutschen, von Kiel bis Essen, von Schwerin bis Freiburg. Doch mittlerweile versteht er sich wieder ganz als bayerischer „Regionalfürst“.
Auf dem Parteitag der CSU in Nürnberg fiel nun ein Satz, der für viele Menschen, die nicht in Söders Freistaat leben, wie eine Ohrfeige – bayerisch Watschn – klingt.
Markus Söder: DIESEN Satz empfinden Bürger außerhalb Bayerns als Unverschämtheit
Markus Söder, der am Freitag mit 87,6 Prozent als Parteichef der Christsozialen wiedergewählt wurde, verteidigte während seiner Rede den umstrittenen CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer. Dabei fiel eine aufsehenerregende Aussage auf dem Parteitag.
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Mehr über die CSU:
- Die Christlich-Soziale Union wurde 1945 kurz nach dem 2. Weltkrieg gegründet.
- Ihre Schwesterpartei ist die CDU.
- Sie ist nach Mitgliederanzahl die drittgrößte Partei nach SPD und CDU.
- Aktueller Parteivorsitzender ist Markus Söder.
- Zu den Ehrenvorsitzenden zählen Edmund Stoiber, Theo Waigel und Horst Seehofer.
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Söder lobte den Bundesverkehrsminister dafür, dass er besonders viel für Bayern herausgeholt habe. Wörtlich sagte der Ministerpräsident: „Du hast uns viel Geld nach Bayern gebracht. Und bei allem, was der ein oder andere kritisiert an den Andi Scheuer: Ich kenne wenig Minister, die so viel Geld nach Bayern holen wie der Andi Scheuer. Auch das muss man einfach mal in der Bilanz ehrlicherweise bitte nach außen sagen.“
Empörung über Aussage von Markus Söder: „Diese arrogante Regionalpartei muss dringend in die Opposition“
Die ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ postete diesen Ausschnitt aus der Söder-Rede im Netz. Die Reaktionen fallen heftig aus. Hier einige Kommentare auf Instagram, Twitter und Facebook:
- „Der Bundesverkehrsminister ist nicht dazu da, Geld speziell nach Bayern zu bringen.“
- „Scheuer hat seinen Eid gebrochen, weil er Bayern bevorzugt hat. Pfui.“
- „Bayern über alles. Ihr seid die Besten, Schönsten, Geilsten, Reichsten usw. Gähn!“
- „Da wundern die sich, dass man Bayern nicht so sympathisch findet.“
- „Wie nennt man das, wenn ein Verkehrsminister sein Amt mißbraucht, um überproportional Gelder in seinen Heimatstaat umzuleiten?“
- „Die Bundesregierung ist doch kein Selbstbedienungsladen!“
- „Ich denke, dass diese Einstellung Herrn Söder für den Posten als Kanzler für ganz Deutschland disqualifiziert.“
- „Hat die CSU jeglichen Sinn für Anstand verloren? Die CSU-Minister müssen Geld nach Bayern bringen? Mir bleibt die Spucke weg.“
- „Diese arrogante Regionalpartei muss dringend in die Opposition!“
Markus Söder will die CSU wieder über 30 Prozent bringen
Ziel von Markus Söder ist, die CSU in den letzten Tagen vor der Bundestagswahl verstärkt als die Bayern-Partei zu präsentieren. Die Interessen der Menschen im Freistaat seien bei den Christsozialen in den besten Händen, so die Botschaft. In neuesten Umfragen vor der Wahl war die CSU in der Wählergunst im Freistaat unter 30 Prozent gefallen.
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Markus Söder will vermeiden, dass ihm eine mögliche Wahlpleite von Armin Laschet angelastet wird, zumal sein eigenes erstes Ergebnis als Ministerpräsident bei der Landtagswahl 2018 für CSU-Verhältnisse schlecht war (37,2 Prozent, ein Minus von 10,2 Prozentpunkten).
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Eine Regierungsbeteiligung in Berlin ist aber für das Prestige und die Sonderrolle der CSU von großer Bedeutung. In der aktuellen Bundesregierung stellt sie drei Bundesminister und mit Dorothee Bär eine Staatsministerin für Digitalisierung.