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50 BVB-Hooligans in London vor dem Finale festgenommen

50 BVB-Hooligans in London vor dem Finale festgenommen

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Police escort Borussia Dortmund fans as they walk towards Wembley Stadium in London on May 25, 2013, ahead the UEFA Champions League football final between Bayern Munich and Borussia Dortmund at Wembley Stadium. AFP PHOTO/JUSTIN TALLIS Foto: afp
Deutsche Fußballfans ohne Tickets für Wembley feierten in London – und rissen die Engländer mit. London war begeistert von der Stimmung, die aus Deutschland herüberschwappte. Mit einer Ausnahme blieb alles friedlich: 50 BVB-Hooligans fielen durch Schlägereien auf und entrollten ein Transparent mit der Aufschrift „30 Jahre Borussenfront Dortmund“.

London. 

Ein Meer aus Gelb und Schwarz auf dem Trafalgar Square, rot-weiße Lichterspiele auf dem weltberühmten Piccadilly Circus: Deutsche Fußballfans haben mit ihrer Partyfreude die Londoner angesteckt. Vom Morgen des Finales zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund an füllten sie die Innenstadt, und auch nach dem Schlusspfiff im Champions-League-Endspiel im Wembleystadion feierten sie in der Nacht zum Sonntag gemeinsam weiter. Der Sender BBC berichtete vom fröhlichen deutschen Fußballfest.

Es gab allerdings auch Ausnahmen. Die Londoner Polizei nahm vor dem Spiel 50 randalierende Dortmunder Hooligans fest, die durch Schlägereien und Randale aufgefallen waren. Einige der Hooligans hätten zudem in Stadion-Nähe ein Transparent mit der Aufschrift „30 Jahre Borussenfront Dortmund“ entrollt und das Ansehen Dortmunds zusätzlich beschädigt, teilte die Dortmunder Polizei mit. Die Borussenfront wird der rechten Szene in Dortmund zugerechnet. Schon am Samstagmorgen hatten Sicherheitskräfte raufende Fans am Wembleystadion auseinanderbringen müssen.

Londoner Gesamteindruck von deutschen Fans in London

Doch der Gesamteindruck blieb positiv. „Die deutschen Fans sind einfach super“, sagte Josh Wilson, der fürs Finale-Gucken einen der gefragten Plätze in Londons Bavarian Beerhouse bekommen hatte. „Sie sind sehr leidenschaftlich. Und laut.“ Sämtliche Kneipen mit deutschem Bezug in London waren für das Endspiel ausgebucht. In der Bierhaus-Filiale im trendigen Londoner Osten schauten Deutsche, Briten, Bayern- und Borussia-Fans alle gemeinsam, gestärkt von deutschem Bier, Schnitzel und Brez’n. „Die beste Atmosphäre, und das beste Bier“, urteilte England-Fan Amon.

Auch Deutsche, die in London leben, hatten nicht mit der Masse der Fans gerechnet, die auf die Insel gereist waren. „Ich bin wirklich überrascht, wie viele deutsche Autokennzeichen ich heute gesehen habe und wie viele Deutsche hier sind“, sagte Matthias Schmidt, der in London lebt und arbeitet, und als Bayern-Fan häufiger Spiele im Beerhouse schaut. „Aber es ist schön, dass das so ist.“ Ein Angebot für Karten für Wembley lehnte er ab – die sollten nämlich mehr als 1700 Euro kosten.

Viele Engländer drückten dem Underdog BVB die Daumen

Viele Engländer hatten sich auf die Seite von Borussia Dortmund geschlagen – mit dem Argument, dass man auf der Insel eben immer gerne für den „Underdog“ sei. Doch als Bayern München die Trophäe in der Hand hielt, war von Rivalität zwischen den Bierbänken nichts zu spüren, und das deutsche Bier floss einfach weiter.

Am Piccadilly Circus spielte sich nach dem Schlusspfiff von Wembley ein eindrucksvoller Farbenwechsel ab. Der Brunnen inmitten des Platzes mit der weltberühmten Leuchtreklame war zunächst weiterhin in schwarz-gelb getaucht. Erst nach und nach übernahm rot-weiß das Kommando.

Lange Zeit feierten Bayern-Fans und Borussen-Anhänger ausgelassen gemeinsam. „Hey, super Bayern…“, erklang es pausenlos auf der Südseite des Platzes. „Football ’s coming home“ stimmten beide Lager gemeinsam an. Die Londoner Polizei schaute gelassen zu. Erst weit nach Mitternacht räumten die Borussen das Feld und überließen den Fans des Champions-League-Siegers das Feld. (dpa)