Levan Kobiaschwili galt in seiner Schalke-Zeit als besonnener Zeitgenosse. Nach den Ereignissen im Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin droht ihm nun eine Sperre von bis zu zwei Jahren. Er soll Schiedsrichter Stark geschlagen haben. Ein Kommentar.
Essen.
Levan Kobiaschwili ist in der vergangenen Bundesliga-Saison zweimal vom Platz gestellt worden. Sein Trainer Otto Rehhagel brach dennoch eine Lanze für den routinierten Georgier, der vor allem aus seiner Schalker Zeit als besonnener Zeitgenosse bekannt war. Kobiaschwili sei „der fairste Spieler nach dem Zweiten Weltkrieg“. Mal abgesehen davon, dass man dann doch noch gerne wüsste, ob Rehhagel vor dem Krieg noch anständigere, redlichere, ehrenhaftere Fußballer kannte – seit den Vorfällen von Düsseldorf dürfte jeder weitere Versuch, den Ruf des 34-jährigen Hertha-Profis zu retten, vergebene Mühe sein.
Zu heftig sind die Vorwürfe, die Schiedsrichter Wolfgang Stark vor allem gegen Kobiaschwili erhebt: Der soll sogar mit der Faust argumentiert haben, als bei einigen hocherregten Berliner Spielern die Sicherungen durchknallten. Ausgerechnet dem Rekord-Ausländer der Bundesliga, der 336-mal in Deutschlands höchster Spielklasse am Ball war, droht nun eine Sperre von bis zu zwei Jahren.
Dass in der Extremsituation direkt nach dem Relegationsspiel keine Nettigkeiten ausgetauscht wurden, mag noch irgendwie verständlich sein. Wer aber körperliche Gewalt anwendet, sollte nicht mehr mit Toleranz rechnen dürfen.