Arndt Herzbruch, der Hockey-Nachwuchstrainer, Achter-Coach Ralf Holtmeyer, Hochsprung-Trainer Michael Kühnke sowie Steffi Nerius und Jürgen Wagner sind die Kandidaten für die NRW-Trainer des Jahres.
Mülheim.
Seine Worte verkünden das besondere Selbstverständnis: „Jeder ist anders talentiert, aber wir bringen jeden an seine Leistungsgrenze“, sagt Arndt Herzbruch mit der Überzeugung eines außergewöhnlichen Trainer. Der 53-Jährige leitet die Jugendarbeit beim Hockey-Klub Uhlenhorst Mülheim – und ist letztlich auch einer der Erfolgsgaranten für die erfolgreichste Ballspielmannschaft bei den Olympischen Spielen. „Auf uns ist Verlass, wie durchgängig auch auf die Dressurreiter“, fügt er hinzu. Meint den siegreichen Hockeysport. Der profitiert von dem elementaren Anteil eines Herzbruchs.
Matthias Witthaus, Thilo Strahlkowski, Benjamin und Timo Wess sowie Jan Philipp Rabente, die Goldmedaillengewinner von London, sind seine Jungs. Ausbildungsmäßig begleitet seit der C-Jugend. „Sie sind alle durch die Uhlenhorst-Schule gegangen“, erklärt er stolz, „alles überdurchschnittliche Spieler mit einem besonderen Charakter und extrem leistungsorientiert.“ Wie eben Rabente, der viel gefeierte Doppeltorschütze. „Das war sensationell und bleibt für die Ewigkeit“, lobt Herzbruch seinen ehemaligen Schützling.
Für jahrzehntelange Arbeit
Seit 33 Jahren hat der ehemalige Bundesligaspieler Perspektiven für den Nachwuchs geschaffen, wurde 28-mal mit seinen Jugendteams Deutscher Meister, ist seit 33 Jahren Trainer. Schon zur eigenen aktiven Zeit als Hockeyspieler begann die Erfolgsgeschichte . Mit 14 Jahren sein erster Einsatz schon das erste Mal im Seniorenteam in der zweiten Liga. „Ich bin sehr bodenständig“, erzählt der 53-Jährige. Und engagiert. Insofern ist die Nominierung des Nachwuchstrainers für die Sportlerwahl seine besondere Auszeichnung, „nicht für das letzte Jahr, sondern für jahrzehntelange Arbeit“, in einem, wie er sagt „Außenseitersport.“
Dabei hat er zudem auch Seniorenmannschaften trainiert, wurde 1997 mit Uhlenhorst Feldhockey-Meister, ein Jahr später Dritter sogar in der Europaliga und führte die Damen von ETuF Essen von der Oberliga bis in die Bundesliga, bis nach 27 Jahren im Mai der überraschende Abschied erfolgte. „Da habe ich keine gute Entwicklung gesehen“, verrät er, „die Leistungsträger haben nur auf sich geschaut.“ Ein Beispiel dafür, dass sein Erfolgskonzept nicht allen zugängig ist. Essen ist abgestiegen.
Schon allein sein Tag im Dienste des Hockeysports vermittelt den Eindruck des begeisternden Schaffens des Mülheimer Trainers. Um 14 Uhr geht’s meistens los, Knaben, C, Knaben B, Knaben A, Jugend B, zweite Herren, dann sogar noch die Arbeit Co-Trainer der ersten Seniorenmannschaft, Herzbruchs Aufgaben sind komplex aneinandergereiht, normalerweise „bis 23 Uhr und kein Wochenende.“ Da spielen seine Schützlinge ja alle. Arndt Herzbruch ist immer dabei mit „langem Atem und wenigen Mitteln“, wie er mal so am Rande erwähnt. Und ohne sich zwanghaft im Rampenlicht zu präsentierten.
So hat der Trainer ausgerechnet bei den Olympischen Spielen Urlaub gemacht, auf Sylt. Die „Traumereignisse“ hat er via Internet und Fernsehen verfolgt, dennoch im ständigen Kontakt mit seinen ehemaligen Schützlingen und deren Verwandten. Weil man im Hockeysport eben zusammenhält.
Besondere Talente in NRW
Und in NRW beste Perspektiven besitzt. „Einige von unseren Knaben sind schon sehr gut positioniert“, kündigte Herzbruch besondere Talente an, prognostiziert für die Jahrgänge 1996/97/98: „Da kommt viel.“ Eben neue Asse. Die Erfolgsgeschichte, verspricht der Mülheimer, „geht weiter.“