Mit nur einem Tweet traf Toni Kroos den feiernden HSV bis ins Mark. „Dann halt nächstes Jahr“, schrieb der Weltmeister lapidar. War es so gemeint?
Madrid/Hamburg.
Mindestens ein Bundesligist wird seit Montagabend kein gesteigertes Interesse mehr daran haben, die Dienste von Weltmeister Toni Kroos, derzeit bei Real Madrid angestellt, in Anspruch zu nehmen. Mit einem Tweet hatte Kroos am Montagabend zwar wahrscheinlich vielen Fußballfans aus der Seele gesprochen, doch dürfte sich die Zahl seiner Fans in der Elb-Metropole in dem Moment deutlich verringert haben.
Was war geschehen? Der Hamburger SV hatte sich gerade mit viel Glück ein weiteres Jahr Bundesliga-Zugehörigkeit erkämpft. Nachdem sich der „Dino“ im Relegations-Hinspiel gegen den Zweitliga-Dritten aus Karlsruhe ein eher trauriges 1:1 geleistet hatte, stand er im Rückspiel mit dem Rücken schon mehr in als an der Wand: Reinhold Yabo hatte die Karlsruher in der 78. Minute in Führung gebracht. Erst in der Nachspielzeit gelang Marcelo Diaz per direktem Freistoß der Ausgleich für die Hanseaten. Verlängerung.
Der HSV retweetet Kroos‘ Worte
Dort schwanden den Karlsruher die Kräfte noch etwas schneller als den Hamburgern. Nicolai Müller nutzte seine Chance. 115. Minute: 2:1. Der HSV bleibt erstklassig, der KSC zweitklassig. Hamburg flippte aus. Und Toni Kroos teilte via Twitter mit: „Dann halt nächstes Jahr.“
Das war, insbesondere nach diesem Spielverlauf, zu viel für viele HSV-Fans. Spätestens als der HSV Toni Kroos‘ Worte über den vereinseigenen Account verbreitete, ließen sich viele Anhänger, die ansonsten kaum aus der Ruhe zu bringen sind, zu unfreundlichsten Ausrufen hinreißen, die an dieser Stelle nicht zitiert werden sollen.
Meinte Kroos es ganz anders?
Doch was trieb Toni Kroos zu dieser Aussage? Sind mit dem ansonsten besonnenen Mann tatsächlich die Gäule durchgegangen? Oder liegt der Fall ganz anders? Ein Twitterer fand einen Weg, Kroos‘ Worte ins Positive zu deuten: „Vielleicht meint er ja den KSC.“ Kroos verzichtete bis zum späten Abend darauf, für Klarheit zu sorgen. (dor)