Im Handball galt es als Skandal, als der Feldhandball-Weltmeister von Dankersen nach Nettelstedt wechselte.
Zu Hause wurden ihm die Fensterscheiben eingeworfen, seine Frau Irmgard wurde beim Bäcker und beim Metzger nicht mehr bedient, er selbst erhielt Morddrohungen, sein dreijähriges Söhnchen Andre wurde gar für einen Tag entführt: Herbert Lübking hatte mit der Ankündigung seines Wechsels vom renommierten Bundesligisten Grün-Weiß Dankersen zum damals völlig unbekannten Kreisligisten TuS Nettelstedt 1970 eine ganze Stadt in Aufruhr versetzt.
Denn Lübking war im Rückraum der „Kopf” von Grün-Weiß und das Idol von Dankersen, das sich damals Jahr für Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem VfL Gummersbach um die Deutsche Meisterschaft lieferte.
Lübking wurde mit Danker-sen dreimal Europapokalsieger auf dem Großfeld und gewann dort 1966 mit der Nationalmannschaft auch die letzte WM. In der Halle bestritt er die WM 1964 (Platz 4), 1967 (Platz 6 und Torschützenkönig), und 1970 (Platz 5). Mit Nettelstedt schaffte er den Durchmarsch von der Kreis- bis in die Bundesliga.