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Verbraucherzentrale sieht kaum Mehrwert

Verbraucherzentrale sieht kaum Mehrwert

Die "IATA Travel Pass"-App soll die Abwicklung bei Flugreisen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erleichtern. Ob sie das wirklich kann, bezweifelt ein Verbraucherschützer.
Die "IATA Travel Pass"-App soll die Abwicklung bei Flugreisen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erleichtern. Ob sie das wirklich kann, bezweifelt ein Verbraucherschützer. Foto: dpa
Das Reisen zu erleichtern, verspricht der Gesundheitspass „IATA Travel Pass“, den einige Fluggesellschaften akzeptieren. Für viele Reisende sieht die Verbraucherzentrale allerdings kaum einen Nutzen.

Berlin. 

Die Fluggesellschaft Emirates ist nach eigenen Angaben die erste Airline, die den „IATA Travel Pass“ auf sechs Kontinenten einführt. Reisende, die diese App nutzen, sollen dann komfortabler von A nach B kommen. Aber erfüllt sie auch ihren Zweck?

Der Welt-Airlineverband IATA hatte den neuartigen Gesundheitspass, den man sich als App auf das Smartphone laden kann, Anfang des Jahres vorgestellt. Auf ihr sollen Test- und Impfnachweise gespeichert werden und mit Zustimmung des Nutzers am Flughafen den Behörden zugänglich gemacht werden können. Außerdem verspricht die App, Nutzer über Einreisebestimmungen informieren zu können, die im gewünschten Urlaubsland gelten. Zudem kann sie Standorte von Test- und Impfzentren anzeigen.

Bedenken in Sachen Datenschutz

Neben Emirates akzeptieren auch andere Fluggesellschaften die App. Bei den Nutzern ist die Beliebtheit der App allerdings überschaubar. Knapp 400 Android-Nutzer bewerten die App im Google Play Store mit durchschnittlich 1,6 von 5 Sternen. In Apples App Store erhält die Anwendung bei 100 Bewertungen 1,8 von 5 Sternen.

Obwohl die Entwickler der App angeben, keine Daten zentral zu speichern, rät Felix Methmann vom Verbraucherzentrale Bundesverband zur Vorsicht. Er hält es zudem für eine schier unmögliche Aufgabe, die sich ständig ändernden Einreisebestimmungen der verschiedenen Länder in der App aktuell zu halten. Für Reisende, die ohnehin innerhalb der Europäischen Union bleiben, hält er den „IATA Travel Pass“ für unnötig – immerhin gebe es dafür die „CovPass“-App, mit der sich innerhalb Europas „wunderbar“ reisen lasse.

Wenn die App aber wirklich all das leiste, was sie verspricht, kann Methmann sich vorstellen, dass die App zumindest für weltweite Reisen einen Mehrwert bringt. Dann müsse der Nutzer aber transparent aufgeklärt werden, wie die App funktioniert und wie die Daten verwendet werden, bevor er einwilligt. (dpa)