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Ferienhaus und Supermarkt – Günstiger Urlaub in Island

Ferienhaus und Supermarkt – Günstiger Urlaub in Island

Island Reise
Ferienhaus statt Hotel: Gerade für Familien ist das in Island oft die günstigere Alternative. Foto: Inspired by Iceland/dpa
Island ist in den vergangenen Jahren teuer geworden, wie manche Veranstalter feststellen mussten. Individualreisende können günstiger wegkommen.

Reykjavík. 

Ein Bier für acht Euro? In Island ein normaler Preis. Die Insel im Atlantik mit ihren Vulkanen und Gletschern ist ein teures Reiseziel, nicht nur in Sachen Alkohol.

Die Hotel- und Pauschalreisepreise sind in den vergangenen Jahren noch einmal gestiegen. Fünf Tage Rundreise können bei einem deutschen Veranstalter gut und gerne 1500 Euro kosten – ohne Flüge. Geht Island günstig? Mit diesen Tipps und Tricks sparen Individualreisende Geld:

Die Ticketpreise zum Flughafen Keflavík variieren je nach Flugtag, Flugzeit und Reisemonat. Der isländische Low-Cost-Carrier Wow Air wirbt mit besonders günstigen Flügen. In der Nebensaison lassen sich bei der Airline Flüge für 100 Euro pro Strecke inklusive Gepäck finden. In der Hauptsaison im Sommer ist es oft das Doppelte und mehr. Ratschlag: Am besten dann fliegen, wenn nicht auch alle anderen fliegen. Das Reisedatum variieren und die Preise für einen anderen Abflughafen prüfen. Auf Portalen checken, ob Aufgabegepäck im angezeigten Ticketpreis enthalten ist.

Bloggerin empfiehlt Ferienhäuser statt Hotels

Wie viel Geld vor Ort fällig wird, hängt dann stark von der Reiseform ab. „Wanderer und Radfahrer können immer noch einen preiswerten Urlaub in wunderbarer Landschaft erleben“, sagt Island-Expertin Sabine Barth. Die Kölnerin hat mehrere Reiseführer über das Land geschrieben. Wer Island aktiv und somit preiswerter erleben möchte, muss aber etwas mitbringen: „Erfahrung, eine exzellente Ausrüstung, sprich ein gutes Zelt und gute Kleidung“, sagt Barth.

Viele Reisende bevorzugen allerdings ein festes Dach über dem Kopf. Und hier gilt in Island verschärft, was auch für andere Reiseziele Gültigkeit hat: „Wer Hotels auf eigene Faust bucht, sollte früh im Voraus planen, nicht nur wegen der Preise, sondern auch wegen der Verfügbarkeit“, empfiehlt Rebecca Schnobl von Islands größtem Internet-Buchungsportal Guide to Iceland. „Island hat in manchen Gebieten auf dem Land immer noch sehr wenige Hotels, und vor allem im Südosten und rund um Mývatn ist es schnell ausgebucht.“

Die Reisebloggerin Inka Chall („Blickgewinkelt“) aus Berlin schwört auf Ferienhäuser statt Hotels, weil man dort selbst kochen kann. Eine Woche im Ferienhaus für vier Personen kostet im Juli ungefähr ab 1000 Euro. „Jeden Tag essen zu gehen, kann sich kein Durchschnittsverdiener leisten“, sagt sie. Als Selbstversorgerin hält sie immer Ausschau nach Bonus, Islands günstigstem Supermarkt.

Orte, die in jedem Reiseführer stehen, sind überlaufen und teuer

Von Vorteil ist auch, wenn man zeitlich nicht an die Sommerferien gebunden ist und die Nebensaison nutzen kann. Zwischen Oktober und April besteht zudem die Chance, Nordlichter zu sehen.

Nicht mit der Masse schwimmen empfiehlt sich auch geografisch: „Die Orte, die in jedem Reiseführer stehen, sind überlaufen und teuer“, sagt Tourismusforscher Philipp Wagner vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT) in Kiel. Sabine Barth findet: „Wer Island ursprünglicher und weniger überlaufen kennenlernen möchte, der sollte schnell den Großraum Reykjavík und den Südwesten verlassen.“ Es gebe phantastische Gegenden auch im Osten und Nordosten.

Aber wie im Land herumkommen? Die meisten mieten ein Auto. Dabei kostet der Geländewagen mit Allradantrieb natürlich mehr als der einfache Pkw. „Wer im Sommer unterwegs ist und nicht ins Hochland will, der braucht keinen Allradwagen“, sagt Rebecca Schnobl. Im Winter sei der allerdings empfehlenswert und für manche Strecken auch Pflicht. Und die Hochlandstraßen, die überhaupt nur im Sommer geöffnet sind, lassen sich nur mit Allradantrieb befahren.

Solo-Reisende schließen sich am besten organisierten Touren unter Führung kundiger Isländer an. „Gerade wenn man alles zusammenrechnet, hat man oft von einer organisierten Tour viel mehr“, sagt Barth. (dpa)