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Mit dem Wohnwagen die große Freiheit genießen

Mit dem Wohnwagen die große Freiheit genießen

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Foto: TV
Urlaube im Wohnwagen oder im Zelt werden immer beliebter. Wer sich bei der Wahl des richtigen Fahrzeugtyps nicht entscheiden kann, bekommt hier Hilfe.

Essen. 

Das Wohnzimmer wäre quasi dabei: 13 Millionen Bundesbürger können sich laut einer Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen vorstellen, in den kommenden Jahren einmal ihre Ferien in einem Wohnmobil, Wohnwagen oder im Zelt zu verbringen.

Bestätigt wird der Camping-Trend durch Auswertungen des Caravaning Industrie-Verbands (CIVD). Demnach haben die Neuzulassungen von Caravans (Wohnwagen) in den ersten elf Monaten des Jahres 2014 um 2,6 Prozent zugelegt, die Reisemobile, auch Camper oder Wohnmobil genannt, verzeichneten mit 24.771 Neuzulassungen von Januar bis November eine Steigerung um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

„Unabhängigkeit und Naturnähe sind die wichtigsten Argumente für Caravaning“, sagt CIVD-Geschäftsführer Hans-Karl Sternberg. Urlauber können mit Wohnmobilen oder Caravans quasi überall übernachten und sind unabhängig von Hotels und Restaurants.

Caravan oder Reisemobil

„Grundsätzlich gibt es Caravaning-Fans in allen Altersgruppen und etablierten Gesellschaftsschichten“, erläutert Sternberg. Tendenzen sind jedoch erkennbar. „Der durchschnittliche Reisemobilist gehört der Altersgruppe 50plus an und ist entsprechend unabhängig, so dass er meist länger verreist als der klassische Caravan-Urlauber. Im Altersschnitt sind diese deutlich jünger. Für Caravaner sind Entspannung und der Wunsch nach Zeit für einander beziehungsweise für die Familie wichtig, während für Reisemobilisten die Sehnsucht nach neuen Eindrücken und die Lust am Unterwegssein eine bedeutende Rolle spielen.“ Der größte Unterschied: Der Caravan macht am Urlaubsort unabhängig, denn dort steht der Zugwagen für ausgedehnte Tagesausflüge zur Verfügung. Das Wohnmobil hingegen ist ideal für Rundreisen.

Doch die Freiheit hat ihren Preis – das gilt fürs Mieten wie fürs Kaufen. Einen Camper zu mieten ist oftmals der Einstieg, aber auch eine sinnvolle Alternative, wenn das Fahrzeug beispielsweise nur für zwei Urlaubswochen im Jahr benötigt wird. Ob in Europa, in den Nationalparks der USA oder in den Weiten Australiens: Damit die Kosten nicht unerwartet hoch werden, sollte bei Fahrzeugwahl, Nebenkosten und der Route sorgfältig geplant werden. Neben der Miete können für das Fahrzeug zahlreiche Extrakosten anfallen.

Ein wichtiger Posten dabei: die Versicherung. „Die Vermietfahrzeuge sind in der Regel Vollkasko versichert mit einer Selbstbeteiligung von etwa 1000 bis 1500 Euro. Zubuchbar sind weitere Versicherungspakete wie Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung sowie Selbstbehaltreduzierung“, erklärt Experte Sternberg. Außerdem wird oft nur eine begrenzte Zahl von gefahrenen Kilometern gewährt – jeder zusätzliche kostet dann extra.

Größe und Modell des Campers sind von der Anzahl der mitreisenden Personen abhängig. Im Allgemeinen geht der Trend in den vergangenen Jahren zu kompakten, wendigen Modellen, da diese bereits zu moderaten Einstiegspreisen zu haben sind. Bei rund 35.000 Euro geht es los, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Auch der Mietpreis ist abhängig von der Größe, der Ausstattung, natürlich von den eigenen Wünschen für das Wohnmobil, sowie von der Saison. Abhängig davon „bewegen sich die Preise zwischen rund 60 bis 200 Euro pro Tag. Hinzu kommen noch eine Servicepauschale von etwa 100 bis 200 Euro sowie eine Kaution, die bei Rückgabe des Fahrzeugs erstattet wird“, schildert Hans-Karl Sternberg.

Lieber etwas größer

Er rät, beim Mieten darauf zu achten, das Fahrzeug lieber etwas größer zu wählen: „Hier gilt die Faustregel, eine Person mehr einzurechnen, falls man sich bei Regen doch einen Tag drinnen aufhalten muss, bevor man weiter in Richtung schönes Wetter fährt.“ Gerade bei Familienurlauben sei zudem darauf zu achten, wie viele für die Fahrt zugelassene Sitzplätze und Dreipunkt-Sicherheitsgurte im Fahrzeug zur Verfügung stünden.

Experten empfehlen, pro Tag im Schnitt nicht mehr als 200 Kilometer zu fahren. Gerade bei der Camping-Premiere unterschätzen viele Reisende den Zeitbedarf morgens und abends. Mit dem Camper ist der Urlauber zwar flexibler, er muss sich im Regelfall aber auch selbst um Frühstück und Abendessen kümmern. Ein letzter Tipp: Frühbucher-Rabatte sind möglich, doch Last-Minute-Angebote wie bei Pauschalreisen gibt es kaum.