Veröffentlicht inReise

Es gibt doch Bier auf Hawaii – Reise-Tipps für die Hula-Hula-Inseln

Es gibt doch Bier auf Hawaii

1c_Strandgut--543x199.JPG
„Es gibt kein Bier auf Hawaii…“ – Tja, Paul Kuhn hat Unrecht: Es gibt sogar eigene Brauereien. Die „Mehana Brewery Company“ zum Beispiel, derzeit größte hawaiianische Brauerei, füllt in Hilo ihre Fässer. Insider behaupten: Den Deutschen schmeckt’s.

Essen. 

Ah! Das perlt! – Vermutlich wurde mit Sekt angestoßen. Wahrscheinlich sogar mit edlem Champagner. Es gab viele Partys und Feste im Jubiläumsjahr auf Hawaii: Spritziger Anlass war die 50-jährige Zugehörigkeit der Hula-Hula-Inselkette zu den USA. Im Jahr 2009 war das. Und da hätte es zur Feier des Tages auch mal ein „Mehana Blue“ sein können. Oder ein „Longboard“. Denn – jawohl! – das gibt’s: Bier auf Hawaii!

Speziell bei Tanija Batangen. Die waschechte Hawaiianerin ist die Chefin im Lava Rock Café, einem Insider-Pub in Volcano. Also kennt sie sich aus. Mit Bier. „Wir haben hier das ,Mehana Red‘, ,Mehana Blue‘, ,Mehana Pale Ale‘, ,Mehana Humpback‘ und das ,Mehana Lager‘. Für jeden ist was dabei“, zählt Tanija auf. Als Wirtin lebt sie erstens vom Bier und zweitens auf Big Island, der größten der hawaiianischen Inseln. Deshalb denkt sie auch in Sachen Gerstensaft eher regional. „Mehana Brewing Company“ heißt die heimische Brauerei in Big Islands Hauptstadt Hilo.

Gäste aus aller Welt

Bierfreunde, die dem gesungenen Gerücht, es gäbe kein Bier auf Hawaii, ohnehin eher skeptisch gegenüberstehen, können sich überzeugen: Die „Mehana Brewery Company“, derzeit größte hawaiianische Brauerei, füllt in Hilo ihre Fässer. Und zwar ziemlich zentral gelegen: zwischen dem Flughafen „Hilo International Airport“ und der „University of Hawaii“.

Über Hilo kommen Gäste aus aller Welt in Tanija Batangens kleinen Pub am Rande des „Volcano Nationalparks“, der sich als Mischung aus Bar, Café und Restaurant entpuppt. „Manchmal kommen auch deutsche Gäste. Sie mögen unser Bier“, sagt Collin Mahoni. Die Kalifornierin lebt seit einigen Jahren auf Hawaii, ist Angestellte im Lava Rock Café und bringt noch ein „Mauna Kea“ an den Tisch. So heißt der höchste Berg auf Big Island. Nach ihm ist das „Pale Ale“, ein Helles mit hohem Alkohol- und Hopfengehalt, benannt. Die umgekehrte Variante, dass der 4214 Meter hohe Vulkan nach dem Hopfenkracher benannt sein könnte, gilt auch unter eingefleischten Biertrinkern als unwahrscheinlich. Der Name „Mauna Kea“, so erklären Tanija und Collin, heißt übersetzt übrigens „weißer Berg“. Und deshalb ziere ein solcher auch das Etikett der Flasche im 0,33 l-Format.

Zweifel an Zurechnungsfähigkeit

Die deutsche Musiklegende Paul Kuhn kennen die beiden jungen Frauen nicht. Während sie ihr Wissen um hawaiianische Braukunst preisgeben, erfahren sie allerdings, dass es sich um einen betagten deutschen Pianisten handelt, der auch manchmal singt. Und Bier trinkt. Und dann singt, er bleibe lieber zu Haus‘, weil es auf Hawaii… (na, Sie wissen schon). Kurz zweifeln die zwei Expertinnen aus dem Lava Rock Café an der Zurechnungsfähigkeit der Deutschen im Allgemeinen. Doch als brauche es einen weiteren Gegenbeweis dafür, dass Mr. Kuhns Liedgut über Biermangel im polynesischen Dreieck Unsinn ist, bringt Tanija noch ein herbes „Mehana Red“.

So ein kühles Bier hätte sich James Cook sicherlich auch gerne schmecken lassen, als er 1778 auf Kaua’i, einer der heutigen acht Hauptinseln Hawaiis, landete.

Eine schäumende Rundreise mit sehr vielen Stationen

Mangels Gelegenheit stachen er und seine Crew aber wieder in See, nicht ohne die von ihnen vorgefundene Gegend „Sandwich-Inseln“ zu nennen. Wie gut hätte dazu ein kühles Blondes gepasst. Möglicherweise eins aus dem Hause „Kona“, so ein „Fire Rock“ zum Beispiel.

Womit die schäumende Rundreise Station macht bei der Konkurrenz: „Kona Brewing Company“ heißt die noch junge Brauerei, die Cameron Healy und Spoon Khalsa 1995 als Familienbetrieb gründeten. Noch heute befindet sich die original „Kona Brewery“ nebst Pub auf dem Kuakini Highway in Kailua-Kona auf Big Island. Dort kam im Februar 1995 zunächst das „Pacific Golden Ale“ in die Flasche. Heute heißt das Ursprungsprodukt „Big Wave“ und bildet mit dem „Longboard“ ein spritziges Duo. Ob sich heute, gut 230 Jahre nach Captain Cooks Ankunft auf Kaua‘i, der wohl berühmteste Hawaiianer der Geschichte (Barack Obama) ein „Longboard“ gönnt, wenn er im Weißen Haus die Beine hochlegt?

Der Präsident jedenfalls strahlt auf Hawaii von Postern und T-Shirts. Ihn gibt‘s als Aufstellpuppe und als windsurfende Wackelfigur. Nur noch nicht mit einem „Longboard“ oder „Mehana Blue“ in der Hand – und dem Motto auf den Lippen, das auch den singenden Pianisten überzeugen dürfte: Beer? – Yes, we can!