Die Reifen von Caravans oder Wohnmobilen haben es nicht leicht. Meist ruhen sie, doch wenn es losgeht, warten große Belastungen. Deshalb gilt es, genau auf den Luftdruck der Pneus zu achten und aufs Alter. Geschützt werden müssen sie in Ruhephasen.
Düsseldorf.
Wohnmobil- und Wohnwagenreifen haben ein schweres Los. Sie müssen ein enormes Gewicht tragen, werden nur selten bewegt und wenn, dann gleich über Hunderte von Kilometern. Und am Urlaubsziel angekommen, sind sie oft direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt.
Für die Gummis ist dies eine echte Belastungsprobe. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Pneus vor dem Start in den Urlaub genau zu überprüfen. Neben einem ausreichenden Profil von empfohlenen mindestens drei Millimetern müssen auch Lauffläche und Seitenwände auf Beschädigungen und Verformungen hin untersucht werden.
Korrekter Luftdruck immens wichtig
Auch der korrekte Luftdruck ist von immenser Bedeutung. Denn ist zu wenig Luft im Pneu, walkt dieser stark aus. Das führt laut der Prüforganisation GTÜ zu einer starken Erwärmung und im schlimmsten Fall zerstört dies den Reifen.
Wichtig ist bei Wohnwagenreifen auch das Produktionsdatum. Laut dem Reifenhersteller Continental dürfen die Pneus von Anhängern mit 100 km/h-Zulassung in Deutschland per Gesetz nicht älter als sechs Jahre sein, ansonsten erlischt die Betriebserlaubnis. Die Experten raten deshalb auch bei Wohnmobilen, aufgrund der hohen Belastung nach spätestens sechs Jahren zum Pneutausch.
DOT-Nummer gibt Auskunft
Das Produktionsdatum lässt sich an der vierstelligen DOT-Nummer an einer der Reifenseiten ablesen. Die beiden ersten Ziffern geben die Kalenderwoche an, die beiden letzten das Produktionsjahr.
Wer sich neue Reifen für sein Freizeitmobil kauft, muss auch auf die richtige Betriebskennung achten. Diese setzt sich aus der zwei- oder dreistelligen Tragfähigkeitskennzahl und dem Buchstaben für die zulässige Höchstgeschwindigkeit zusammen. Ein Beispiel: 113/111 Q, dabei steht 113 für 1,15 Tonnen. Die Zahl hinter dem Schrägstrich steht für die Tragfähigkeit bei Zwillingsbereifung und weist in diesem Fall 1,09 Tonnen je Reifen aus. Der Buchstabe „Q“ ist der Geschwindigkeitsindex. In diesem Fall ist der Reifen bis maximal 160 km/h zugelassen.
Die richtige Reifengröße mit der passenden Last- und Geschwindigkeitsfreigabe ersehen die Fahrzeugbesitzer aus ihren Zulassungsbescheinigungen oder der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges.
Schutzkappen während längerer Standzeiten
Um die Reifen gut in Schuss zu halten, empfiehlt es sich, sie während längerer Standzeiten mit UV-undurchlässigen Planen oder Schutzkappen gegen starke UV-Bestrahlung zu schützen. Zudem ist es sinnvoll, die Anhänger aufzubocken, damit die Reifen entlastet werden. Dabei ist der Luftdruck auch im Stand immer mindestens auf dem in der Betriebsanleitung angegebenen Wert zu halten.
Bei sehr langen Standzeiten empfiehlt es sich, ihn alle drei Monate zu überprüfen. (mid)