Die Siedlung Teutoburgia in Herne-Börnig ist ein Prototyp der Gartenstadt: hell, grün, heimelig — ein scheinbar ländliches Idyll.
Auf der Themenroute 19 der „Route Industriekultur“ sind 13 bedeutsame Siedlungen beschrieben. Insgesamt führt die Liste 51 Werkssiedlungen auf.
Zwischen 1909 und 1923 wurde die Siedlung Teutoburgia in Herne-Börnig mit 136 Gebäuden und 459 Wohnungen fertiggestellt. Ein Ensemble nach der Reformidee der Gartenstadt war entstanden. Licht, Grün und scheinbar ländliche Idylle für die Arbeiter und Beamten der Zeche. Die Allee der Baarestraße führte zum Zechentor. Grünflächen und gut geformte Plätze umrahmen die attraktiven Wohngebäude.
Zeitgleich mit Inbetriebnahme der Zeche Teutoburgia des Bochumer Vereins im Jahre 1909 begann die Gewerkschaft Teutoburgia mit dem Bau der gleichnamigen Siedlung nach einem Plan des Architekten Berndt. Dieser wurde in mehreren Bauabschnitten bis 1923 umgesetzt.
Die alleeartige Baarestraße ist die Hauptachse
Die alleeartige Baarestraße, die ursprünglich auf das Werkstor ausgerichtet war, bildete die Hauptachse der Kolonie. Von ihr führen die anderen Straßen in harmonischen Schleifen ab. Die ältesten Häuser finden sich an der Baare- und Laubenstraße, die Beamten- und Steigerhäuser sind an der Schadeburgstraße zu sehen.
Trotz der individuellen äußeren Gestaltung lassen sich bei genauer Betrachtung vier Grundgebäudetypen ausmachen, deren unterschiedliche Größe und Gestaltung die soziale Hierarchie ihrer Bewohner widerspiegeln.
Teutoburgiahof als größere Einheit in der Mitte
Eine Besonderheit innerhalb der Siedlung bildet der nach dem ersten Weltkrieg erbaute Teutoburgiahof, der sich als Blockbebauung um einen als Innenhof gestalteten Straßenzug zieht. Im Vergleich mit den älteren Siedlungshäusern findet man hier vereinfachte und zu größeren Einheiten zusammengefasste Bauformen.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Siedlung kaum beschädigt. Die wenigen zerstörten Gebäude wurden durch Neubauten ersetzt. 1961/62 wurde eine Erneuerung der Straßen und der Kanalisation durchgeführt und das Beleuchtungsnetz ausgebaut und instandgesetzt.ehörte die Siedlung der VEBA AG, die 1983 ihren Mietern ein Dauerwohnrecht und die langfristige Erhaltung der Siedlung zusicherte. Für die vorbildliche Modernisierung und Renovierung erhielt die VEBA sogar den „Bauherrenpreis“. Seit 2005 gingen die Häuser der Siedlung in privaten Hände über.
1992 erhielt Teutoburgia „Zuwachs“. Der Abriss einer Siedlung im Herne-Baukau wurde durch den Neubau einer Siedlung am Rande von Teutoburgia kompensiert. So entstand die Neubau-Siedlung Korte Düppe, die sich in ihrer Architektur an den traditionellen Siedlungsbauten orientierte.
Quelle: www.route-industriekultur.de
„Route Industriekultur“ – die 51 schönsten Zechensiedlungen im Ruhrgebiet:
- Siedlung Eisenheim
- Siedlung Stemmersberg
- Siedlung Grafenbusch
- Siedlung Ripshorster Straße
- Siedlung Lohberg
- Siedlung Wehofen
- Dichter-Viertel
- Siedlung Hüttenheim
- Margarethen-Siedlung
- „Beamtensiedlung“ Bliersheim
- Siedlung Rheinpreußen
- Siedlung Johannenhof
- Kolonie Meerbeck
- Siedlung Repelen
- Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich
- Siedlungen Niederberg – Alte und Neue Kolonie
- Siedlung Mausegatt
- Siedlung Karnap
- Margarethenhöhe
- Altenhof II
- Siedlung Brandenbusch
- Siedlung Carl Funke
- Gartenstadt Hüttenau
- Kolonie Friedlicher Nachbar
- Siedlung Dahlhauser Heide
- Siedlung Lange Riege
- Walddorf-Siedlung
- Cuno-Siedlung
- Kreinberg-Siedlung
- Siedlung Vogelsang
- Zechensiedlung „Neustadt“ Ahlen
- D-Zug-Siedlung Rünthe
- Victoria-Siedlung
- Siedlung Ziethenstraße
- Bergarbeiter-Wohnmuseum
- Müsersiedlung der Zeche Gneisenau
- Bergbaubeamtensiedlung Neu-Asseln
- Alte Kolonie Eving
- Siedlung Oberdorstfeld
- Kolonie Landwehr
- Siedlung Teutoburgia
- Dreieck-Siedlung Hochlarmark
- Flöz Dickebank
- Vittinghoff-Siedlung
- Siedlung Klapheckenhof
- Siedlung Schüngelberg
- Siedlung Spinnstuhl
- Gartenstadt Welheim
- Siedlung Zweckel
- Siedlung Fürst Leopold
Quelle: www.route-industriekultur.de