Seit Joachim Löw 2006 die deutsche Fußball-Nationalmannschaft übernommen hat, hat diese sich extrem weiterentwickelt. Aus einem traurigen Haufen von Rumpelfüßlern ist eine Mannschaft geworden, die auf der ganzen Welt bewundert wird. Seine Vertragsverlängerung wäre deswegen ein richtiges Signal. Ein Kommentar.
München.
Noch ist die Tinte nicht trocken, doch die Anzeichen verdichten sich, dass Joachim Löw schon in den kommenden Tagen seinen Vertrag als Trainer der Nationalmannschaft bis 2016 verlängern wird.
Für den deutschen Fußball ist das eine gute Nachricht, auch wenn sich Löw durch seine gelegentliche Starrsinnigkeit und die eine oder andere Personalentscheidung angreifbar gemacht hat. Besonders natürlich durch seine Aufstellung beim Europameisterschafts-Halbfinale gegen Italien im vergangenen Jahr. Denn erst seit diesem bitteren Abend von Warschau, als Mario Balotelli alle Träume vom Finaleinzug zerstörte, wird Löw in der breiten Öffentlichkeit ziemlich kritisch gesehen.
Bewundert in der ganzen Welt
Allerdings geschieht dem Bundestrainer dabei Unrecht. Natürlich hat er den Fußball nicht neu erfunden, Löw aber gebührt ohne Zweifel der Verdienst, aus der Nationalelf nicht nur wieder der Deutschen liebstes Kind gemacht zu haben, sondern zugleich auch eine auf der ganzen Welt für ihre Spielkultur bewunderte Mannschaft. Seit Löw das Ruder übernommen hat, hat der Rumpelfußball ausgedient.
Dass es in seiner Amtszeit bislang noch zu keinem großen Titel gereicht hat, ist natürlich ein Makel, aber noch lange kein Grund, seine Arbeit grundsätzlich in Frage zu stellen. Die Fortschritte, die das deutsche Team in den vergangenen sieben Jahren gemacht hat, sind ebenso groß wie unbestritten. Löws Schicksal war bislang einfach, dass Spanien den Weltfußball so dominierte, wie es keinem Team in den vergangenen Jahrzehnten gelungen war.
Es ist DIE Chance für Deutschlands Nationalelf
Nun allerdings scheint die Vorherrschaft der Iberer zu bröckeln. Die Nationalmannschaft verströmt nicht mehr den Glanz der vergangenen Jahre und im Vereinsfußball scheint die Bundesliga gar an der Konkurrenz aus Spanien vorbeigezogen zu sein. Bessere Voraussetzungen kann es also nicht geben, um im kommenden Jahr in Brasilien den Titel zu holen. Um alle Kritiker ruhig zu stellen, sollte Löw diese aber freilich auch nutzen.