Hamburg.
Der FC St. Pauli zieht die Reißleine! Nach den Diskussionen um Mittelfeldspieler Cenk Sahin, der sich in einem Instagram-Post mit den türkischen Soldaten solidarisiert und seine Unterstützung für die Militäroffensive in Syrien zum Ausdruck gebracht hatte, trennt sich der Verein von dem Spieler.
Die Verantwortlichen teilten mit, die Angelegenheit sei intern aufgearbeitet worden. „Zur Entscheidungsfindung trugen vor allem die wiederholte Missachtung der Werte des Vereins sowie der Schutz des Spielers bei“, heißt es in dem Statement.
Cenk Sahin: Unterstützung für Syrien-Angriff
Die Nationalspieler der Türkei hatten direkt nach dem Siegtreffer zum 1:0 in der EM-Qualifikation gegen Albanien am vergangenen Freitag auf dem Platz und später auch in der Kabine mit der Hand an der Stirn salutiert, Sahin teilte ein Foto von dem Jubel auf Instagram – und wollte diesen auch nach massiver Kritik nicht löschen.
„Der Verein und die Fans hatten Probleme damit, dass ich das Foto geteilt habe“, sagte er dem türkischen Sport-Radiosender „Radyospor“. „Der Verein hat Schwierigkeiten mit dieser Art von Problemen. Es gibt einen negativen Standpunkt gegen unser Land, den ich unserem Land nicht zuordnen kann. Es ist nichts falsch mit uns.“
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Die Verantwortlichen des FC St. Pauli ergriffen nach zahlreichen Gesprächen mit Fans und Mitgliedern und auch dem Spieler selbst die Maßnahme, Cenk Sahin freizustellen. Sein Vertrag bei den „Kiezkickern“ behält dabei seine Gültigkeit. „Ohne jegliche Diskussion und ohne jeglichen Zweifel lehnen wir dagegen kriegerische Handlungen ab. Diese und deren Solidarisierung widersprechen grundsätzlich den Werten des Vereins“, stellte der Verein klar.
Sahin erhält eine Trainings- und Gastspielerlaubnis. Zweitligist Boluspor hat sich bereits bereit erklärt, Sahin mit offenen Armen aufzunehmen. Doch bevor das passiert, wird noch ein Vertragspoker mit St. Pauli erwartet. (the)