Warum BVB-Verteidiger Sokratis Glück im Unglück hatte
Die Diagnose schockierte erst mal: BVB-Innenverteidiger Sokratis hat sich am Sonntag einen Wadenbeinbruch zugezogen. Doch statt mehreren Monaten soll der Grieche nur zweieinhalb Wochen fehlen. Warum? Das erklärt der Dortmunder Mediziner Dr. Michael Preuhs, der Mannschaftsarzt bei Borussia Dortmund und Schalke 04 war.
Dortmund.
Herr Preuhs, warum fällt Sokratis mit einem Wadenbeinbruch nur so kurz aus?
Dr. Michael Preuhs: Bruch ist nicht gleich Bruch und es hört sich erst mal schlimmer an, als es in diesem Fall wohl ist. Die Höhe, also wo der Bruch ist, ist entscheidend. Am Sprunggelenk ist es tückisch. In diesem Fall ist ja wohl keine Operation notwendig. Weit oben hat das Wadenbein kaum noch eine Funktion.
BVB-Mannschaftsarzt Markus Braun spricht von einem „unverschobenen, belastungsstabilen“ Bruch. Das heißt?
Preuhs: Unverschoben heißt, es steht alles aufeinander. Das ist schon mal wichtig. Belastungsstabil heißt, eine Beanspruchung ist möglich. Die Sportler-Muskulatur stabilisiert viel. Sokratis kann erst mal nicht laufen, aber beispielsweise Radfahren.
Klingt alles nach einem fast angenehmen Bruch.
Preuhs: Nur zweieinhalb Wochen Pause finde ich persönlich ambitioniert. Man muss den Bluterguss im Auge behalten und die Reaktion auf Belastung. Und da sind die Schmerzen. Die können sehr unangenehm sein. Da muss Sokratis auf die Zähne beißen. Aber er scheint ja so einen Stiefel ziemlich gut wegstecken zu können.